Hattingen. Lennart Nüfer arbeitet in den Sommermonaten als Planwagenfahrer.

„Meine Saison beginnt im Mai und endet im September“, erklärt Lennart Nüfer und deutet auf seinen Trecker und den langen Anhänger. In den Sommermonaten verdient der 34-Jährige sein Geld mit Planwagenfahrten durch das grüne Hügelland. „Ich habe den Planwagen im Jahr 2009 von einem Nachbarn übernommen“, erinnert sich Nüfer an die Anfänge der Ausflugsfahrten. Seit 1999 führt der ausgebildete Gärtner und Techniker im Garten- und Landschaftsbau den Betrieb auf dem Nüfer-Hof in der Porbecke – ein Familienbetrieb in dritter Generation.

„Jede Generation versucht, sich durchzukämpfen“, beschreibt er die Situation auf dem Hof. Neben Forst- und Landwirtschaft sowie einem Pferdebetrieb betreibt der 34-Jährige im Winter zusätzlich einen Kaminholz- und Weihnachtsbaumverkauf. „Im Sommer bin ich mit meinen Planwagenfahrten gut ausgelastet“, sagt er. „In meinem Planwagen ist Platz für 35 Personen, ich habe für Christi Himmelfahrt zum Teil Buchungen für die kommenden zehn Jahre.“ Sein Planwagen sei als einziger im Umkreis TÜV-geprüft und zudem von der Bezirksregierung genehmigt.

Geburtstags- und Vatertagsgesellschaften, aber auch Kirchenchöre oder Vereine nutzen das Angebot der Nüfers. „Wir bieten unseren Gästen Fahrten mit Kaffee und Kuchen, einen Bauernschmaus oder verschiedene Grill-Angebote“, berichtet der Planwagenfahrer. Im Anhänger sei die Stimmung der Gäste meist ausgelassen.

Doch die Instandhaltung der Gerätschaft ist teuer: Auf bis zu 3000 Euro belaufen sich in einer Saison die Kosten für Reifen, Reparaturen und Genehmigungen für Trecker und Anhänger. Und auch der zeitliche Aufwand sei enorm, so der Planwagenfahrer. „Neben den Fahrten an sich, kosten auch die Säuberungen und die Reparaturen sehr viel Zeit.“

Kein Wochenende

Geregelte Arbeitszeiten oder Freizeit am Wochenende kenne er nicht. „Ich bin der einzige Planwagenfahrer auf dem Hof“, erklärt Nüfer die Gründe für die hohe Arbeitsbelastung.

Um den knapp 13 Tonnen schweren Planwagen fahren zu dürfen, benötigt er neben einem LKW-Führerschein ebenfalls eine Genehmigung für den Anhänger. Hinzu kommt ein gesundheitliches Attest – schließlich transportiert Nüfer auf seinen Fahrten Menschen im Straßenverkehr.

Trotzdem ist der Chauffeur der besonderen Art zufrieden: „Die Arbeit rentiert sich natürlich, sonst würde ich es schließlich nicht machen.“ Zudem bereite es ihm Spaß, seinen Gästen die Landschaft der Elfringhauser Schweiz zu zeigen. Seit vielen Jahren sei der Betrieb auf seinem Hof im ständigen Wandel. „So wie es momentan läuft, ist es gut“, erklärt Lennart Nüfer zufrieden, aber: „Das kann sich alles auch wieder ändern, und dann müssen wir ja auch noch unseren Betrieb weiter entwickeln. Wir müssen schließlich immer mit der Zeit gehen.“