Auf dem berühmten Jakobsweg zu wandern, zumindest in Etappen – diesen Wunsch hat sich jetzt der Haßlinghauser Wolfgang Brinkmann erfüllt. „Als Pilger unterwegs zu sein, das war schon seit meiner Jugend ein Wunsch“, sagt Brinkmann in seinem 71. Lebensjahr.

Auf dem berühmten Jakobsweg zu wandern, zumindest in Etappen – diesen Wunsch hat sich jetzt der Haßlinghauser Wolfgang Brinkmann erfüllt. „Als Pilger unterwegs zu sein, das war schon seit meiner Jugend ein Wunsch“, sagt Brinkmann in seinem 71. Lebensjahr.

Der Mann ist körperlich in bester Verfassung, da gibt’s gar keine Zweifel. Aufgebaut durch seine Familie und intensiven Sport im TV Haßlinghausen, wagte er den Schritt und ging den Jakobsweg von Öxter über Dortmund nach Aachen.

Bereits die Vorbereitungen wie das Zusammenstellen der Ausrüstung, die Quartierplanung sowie die Beschaffung des Pilger-und Jugendherbergsausweises, nahmen viel Zeit in Anspruch. Je näher der Zeitpunkt des Starts rückte, umso unruhiger und nervöser wurde Wolfgang Brinkmann. Schließlich lagen an die 400 Kilometer vor ihm. „Da plagten mich dann schon die Gedanken, was wird mich auf dieser langen Strecke erwarten und schaffe ich sie überhaupt?“

Der Hinweis seiner Kinder, wenn er nicht mehr könne, solle er sich in den nächsten Zug setzen und die Heimfahrt antreten, habe ihn dann doch beruhigt und voller Tatendrang auf den Weg gebracht.

„Nachdem nun alles hinter mir liegt, kann ich nur sagen, es hat sich gelohnt diese Strapazen mit über 70 Jahren auf mich genommen zu haben. An den Etappenzielen abends angekommen, ist man sehr stolz auf sich und Gott dankbar noch körperlich und geistig so fit sein zu dürfen, um eine so lange Wegstrecke unbeschadet gehen zu können“, betont der Pilger. Tagsüber habe er sich nur Wasser gegönnt und Obst zu sich genommen. „Aber abends habe ich mich schon mit einem vernünftigen Essen und auch einem Bierchen belohnt. Als ich in Köln ein großes Pils bestellte, haben die mich ganz komisch angeguckt. Da ist ja Kölsch angesagt.“ Abends sei er nach den Nachrichten zu Bett gegangen, um früh morgens weiter zu wandern. Seine Dopingmittel: Arnika für die Durchblutung und Fußcreme.

Auf dem Pausenhof einer Grundschule in Unna-Hemmerde wurde er von den Kindern nach dem Sinn des Pilgerns angesprochen. Auf Bitten der Lehrerin hielt er einen 15 Minuten dauernden Vortrag. „Für mich als Großvater eines fast gleichaltrigen Jungen ein tolles Erlebnis“, sagt der Pilger.

Und das nächste Ziel hat er auch schon im Blick. Im Herbst wird er den Jakobsweg von Portugal aus in Angriff nehmen.