29 Jahre ist der Sprockhöveler erst, aber die Freiheit ist ihm vorerst verwehrt. Weil sie den psychisch Kranken als gefährlich für die Allgemeinheit einstuft, wies die VI. Strafkammer des Landgerichtes Essen ihn in eine geschlossene psychiatrische Klinik ein.
29 Jahre ist der Sprockhöveler erst, aber die Freiheit ist ihm vorerst verwehrt. Weil sie den psychisch Kranken als gefährlich für die Allgemeinheit einstuft, wies die VI. Strafkammer des Landgerichtes Essen ihn in eine geschlossene psychiatrische Klinik ein.
Schwer bewacht wurde er in Essen, saß mit Hand- und Fußfesseln vor seinen Richtern. Schon bei einem Termin am Amtsgericht Hattingen soll er gewütet haben, so dass die Justizwachtmeister in Essen schon vorgewarnt waren. Als unberechenbar gilt der 29-Jährige, der 2002 nach Deutschland gekommen war und erfolglos Asyl beantragte. Seine Abschiebung misslang, weil er keinen Pass seiner Heimat mehr hat und sich nicht um einen neuen kümmert.
Früh wurde er straffällig. Schon 2005 verurteilte das Landgericht Essen ihn zu sechs Jahren Haft wegen Vergewaltigung. 2010 wird er entlassen. Zu diesem Zeitpunkt soll seine paranoide Psychose erst ausgebrochen sein. Fortan randaliert er in Sprockhövel. Vor allem mit einem Mitarbeiter des Ausländeramtes legt er sich an, bedroht ihn, prügelt sich mit ihm. Auch im Übergangsheim gab es Ärger. Er soll einem seiner Nachbarn einen Ascher aus Porzellan gegen das Bein geschleudert haben.
Vor Gericht wies er all diese Handlungen zurück, gab oft den anderen die Schuld an den Auseinandersetzungen. Polizisten hätten ihn gegen die Mauer geworfen, Nachbarn ihn mit der Axt angegriffen, so dass er sich wehren musste. Das Gericht, unterstützt von Psychiater Dieter Oswald, ließ sich aber von den Zeugen der jeweiligen Taten beeindrucken und glaubte ihnen. An der Gefährlichkeit des Angeklagten hatte das Gericht keinen Zweifel.