Hattingen. Die Angler des ASV Henrichshütte fischen sich ihr Mittagessen aus der Ruhr. Gleichzeitig erhalten sie mit dem Einsetzen von Jungtieren in das Gewässer den Bestand der zahlreichen Fischarten, die in der Ruhr leben.

Hecht, Wels, Aal, Forelle, Karpfen, Rotauge. Viele Fischsorten leben in der Ruhr. Für Angler bietet sich die Gelegenheit, sie zu fischen und selbst zuzubereiten. Das macht beispielsweise Martin Maschka, Mitglied beim ASV Henrichshütte. Seit zwölf Jahren besitzt er einen Angelschein und lässt sich seine mit der Fliegenroute gefangenen Fische schmecken.

„Alle Fische, die ich hier fange, kann man essen. Es ist nur eine Kunst, sie alle so zuzubereiten, dass sie hinterher auch schmecken“, weiß der Angler. Denn nicht jeder Fisch schmeckt von vornherein gleich. Zudem gibt es immer unterschiedlich viele Gräten. Das Rotauge etwa ist damit reichlich bestückt. Oftmals haben sich die Angler aber nach einiger Zeit auf eine bestimmte Fischart festgelegt, die ihnen am besten schmeckt.

Wasserqualität der Ruhr sei gut

Zubereiten lassen sich die Fische auf dem Grill, in der Pfanne oder im Backofen. „Man kann sie auch räuchern oder beizen“, gibt Maschka einen Tipp für die Hobbyangler, die sich ihr Mittagessen eigenhändig nach Hause bringen. Beim Räuchern liegen die Fische in einer Salzlake und dünsten anschließend sechs bis zwölf Stunden aus. „Beizen bedeutet sie in zwei Stücke zu filetieren und mit Meersalz und Rohrzucker zu bestreuen. Dazu kommen Kräuter oder Dill“, so Maschka. Panaden dazu sind einfach zuzubereiten. „Am leichtesten mit den Lieblingschips oder Cornflakes. Einfach klein krümeln und mit Eigelb vermischen“, sagt der 28-Jährige.

Risiken gibt es beim Fischen eigentlich nicht. „Vor einigen Jahren war die Ruhr mit perfluorierten Tensiden, also PFT belastet. Der Wert nimmt jedes Jahr ab und ist mittlerweile so gering, dass der Fisch nicht schädlich ist“, erklärt Maschka. Die Wasserqualität der Ruhr sei gut, so dass sich kein Fischfreund Sorgen um die Gesundheit machen muss. In der Ruhr leben auch keine Fische, die gefährlich sind.

Wichtig für alle Angler ist, den Fisch unmittelbar nach dem Fangen zu kühlen. In kaltem Wasser oder in Eis. „Ansonsten bilden sich Salmonellen und das Eiweiß im Körper zersetzt sich.“

Neue Jungtiere kommen jedes Jahr in die Ruhr

Am besten sei es, frischen Fisch direkt zu verzehren. Denn selbst beim Einfrieren verliert sich der Geschmack. Entweder essen die Angler ihre Fische selber oder sie verschenken sie. Verkaufen dürfen sie ihren Fang nämlich nicht.

Der Fischbestand in der Ruhr ist groß. Die Angler des ASV Henrichshütte angeln den Fluss nicht leer, sondern kümmern sich darum, dass der Bestand beibehalten wird. „Jedes Jahr setzen wir neue Jungtiere in die Ruhr. Die älteren angeln wir“, sagt Martin Maschka.