Hattingen. . Neben dem Fahrstuhl im Altstadtparkhaus steht auch der am S-Bahnhof still. Reparatur frühstens in drei Monaten

„Vandalismus. Aufzug gesperrt!“. Seit Wochen prangt ein Schild mit diesem Satz auf der Aufzugstür am Hattinger S-Bahnhof. Wer vom Reschop-Carré kommend über die Brücke zu den S-Bahnen will, muss wohl oder übel die Treppe nehmen. Denn auch die Rolltreppe fährt nur in eine Richtung – und zwar aufwärts. „Ich finde das unverschämt“, beklagt sich eine Dame mit Kinderwagen, die nun an der Treppe warten muss und hofft, dass ihr jemand hilft den Kinderwagen herunter zu tragen. „Selbst als der Fahrstuhl funktioniert hat, konnte man ihn eigentlich kaum benutzen.“ Gemeint ist beißender Uringestank, der sich im Aufzug breit mache. Auch die 82-jährige Elisabeth Westfal steht mit ihrem Rollator rätselnd vor dem Aufzug. „Ich muss einen großen Umweg über den Busbahnhof und quer über die Martin-Luther-Straße nehmen, um zum S-Bahnhof zu kommen. Wenn doch wenigstens die Rolltreppe auch nach unten fahren würde.“

Seitens der Stadt ist man nun endlich auf das Thema aufmerksam geworden. Für rund 20 000 Euro soll die Aufzuganlage repariert werden. Doch warum hat es so lange gedauert, bis die Stadt aktiv wurde? „Wir mussten natürlich erst einmal das Geld für die Reparatur auftreiben“, sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann. „20 000 Euro sind für uns ja auch eine ganz schöne Summe. Daher mussten wir erst sehen, aus welchen Haushalten wir Geld beziehen können.“ Zwar ist die Reparatur jetzt beschlossene Sache. Dass die Anlage allzu bald wieder laufen wird, darauf dürfen sich die Hattinger aber keine großen Hoffnungen machen. Voraussichtlich drei Monate werde die Lieferung der Ersatzteile benötigen. Begründung: „Es sind Sonderanfertigungen. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen“, so Wegemann. Die Überlegung, die Rolltreppe auch abwärts laufen zu lassen, sei nicht realisierbar. „Es war früher mal möglich, die Rolltreppe in beide Richtungen laufen zu lassen.“ Dieser Mechanismus sei allerdings in der Vergangenheit – ebenfalls durch Vandalismus – zerstört worden. Repariert wurde die Rolltreppe nicht, zum einen aus Kostengründen, zum anderen, weil ja der Aufzug vorhanden gewesen sei.

Am Altstadtparkhaus sieht es derzeit ähnlich aus. Hier steht der Fahrstuhl bereits seit eineinhalb Jahren still (wir berichteten). Wie beim Aufzug am S-Bahnhof, sei der ständige Vandalismus die Ursache dafür, dass die Anlage außer Betrieb genommen werden musste. Als Konsequenz will die Stadt nun eine Videoüberwachungsanlage installieren und im Anschluss daran den Aufzug wieder in Betrieb nehmen. Kostenpunkt: Etwa 35 000 Euro.

„Wir haben den Auftrag für die Reparatur im Februar erteilt“, sagt Susanne Wegemann. Allerdings sei es mit der Beschaffung der Ersatzteile ähnlich problematisch wie am S-Bahnhof. „Auf einen genauen Zeitpunkt möchte ich mich noch nicht festlegen. Aber der Aufzug wird auf jeden Fall noch in diesem Jahr fahren.“