Sprockhövel. . Ikea samt Homepark erhitzen die Gemüter. Die Einzelhändler bangen um ihren Umsatz, Verwaltungen um die mit viel Geld ausgebauten Einkaufsstraßen. Die Zukunft einer der größten Hausausstellungen steht auf der Kippe. Und genau hier setzt die Idee der Wuppertalerin Beate Petersen an. Sie will die Hausausstellung dazu nutzen, für die Energiewende zu werben.

Ikea samt Homepark erhitzen die Gemüter. Die Einzelhändler bangen um ihren Umsatz, Verwaltungen um die mit viel Geld ausgebauten Einkaufsstraßen. Die Zukunft einer der größten Hausausstellungen steht auf der Kippe. Und genau hier setzt die Idee der Wuppertalerin Beate Petersen an. Sie will die Hausausstellung dazu nutzen, für die Energiewende zu werben.

Sie muss sich beeilen: Der Ausstellungsbetreiber hat kürzlich das Aus für die Ausstellung bis Ende 2013 angekündigt. Er plant eine neue Ausstellung in der Nähe des Dortmunder Flughafens.

Beate Petersens Slogan lautet: „Weg von Wohnen erleben, hin zu Energiewechsel erleben!“ Möglichkeiten zur Umsetzung ihrer Idee gebe es einige, „und sie sind in meinem Kopf schon weit fortgeschritten.“ So könnten energetisch sanierte Fertigaltbauten präsentiert und eine dauerhafte Energieberatung eingerichtet werden.

Dabei gehe es in ihrem Konzept gar nicht darum, ob Ikea und der vielfach kritisierte Homepark gebaut werden sollen oder nicht. Es gehe ihr darum, betonte sie, ob Ikea ausgerechnet am Standort der Hausausstellung gebaut werden muss. Oder ob es doch noch bessere Alternativen gibt. Entsprechende Gespräche, um ihre Idee umzusetzen, habe sie bereits geführt. Unter anderem mit dem Sprockhöveler Architekten Siegfried Zerth, der sich ganz klar gegen Ikea ausspricht. Werde die Hausausstellung mit dem neuen Konzept gehalten, „dann schreien sie alle Hurra“, findet er. Auch an die Bergische Universität, die auf dem Gelände der Hausausstellung Windkraftanlagen errichten will, sei Beate Petersen herangetreten. Oder an Jochen Stobbe, Schwelms Bürgermeister, und Arnim Brux, Landrat des EN-Kreises.

Gerade seitens der Kreisverwaltung weht dem Bauvorhaben viel Wind entgegen. In Wuppertal sei der Widerstand dagegen nicht organisiert genug, finden Beate Petersen als auch Architekt Zerth.

„Den Einzelhändlern ist nicht bewusst, was da auf sie zukommt“, meint Siegfried Zerth. Mit einem Homepark in unmittelbarer Nähe „kann Barmen gleich ganz zumachen.“ Auch Zerths Prognose für Haßlinghausen fällt schlecht aus. „Auf der einen Seite steht jetzt ein neues Lebensmittelzentrum, auf der anderen Seite Ikea, da wird mir schlecht, wenn ich daran denke.“ Auch das Argument, dass durch den Bau von Ikea neue Arbeitsplätze entstünden, hält der Architekt entgegen: „Es werden mehr Arbeitsplätze vernichtet als gewonnen.“

„Denn bei der Hausausstellung sind viele Handwerksbetriebe mit im Boot. Ikea setzt auf Teilzeitkräfte im Niedriglohnsegment“, ergänzt Beate Petersen. Auch die hohen Steuereinnahmen, die Wuppertal von Ikea erwartet – von einer siebenstelligen Summe ist die Rede, halten Zerth und Petersen für unwahrscheinlich. „Von der Steuer wird viel abgehen“, sagt sie. Es sei außerdem bekannt, dass Ikea die Gewinne und Ausgaben sehr gut steuern und damit die Abgaben an die Stadt Wuppertal entsprechend regulieren könne. Wuppertal habe davon wenig. „Es wird nur der Gewinn eines einzigen Unternehmens maximiert.“