Hattingen. Im neuen Katzenhaus in Welper werden herrenlose Tiere übergangsweise untergebracht und versorgt
Der im Jahr 1979 gegründete Katzenschutz-Verein Hattingen betreut im neuen Katzenhaus an der Marxstraße in Welper und auch in Privaträumen herrenlose Katzen. Sie werden dort liebevoll aufgenommen, gepflegt, entwurmt, gefüttert, beschäftigt und gegebenenfalls kastriert. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem neuen Hausbesitzer sowie zu kleinen Räumlichkeiten und fehlendem Strom- und Wasseranschluss musste das alte Katzenhaus am Bebelplatz geräumt werden. Durch Spenden konnte das neue Katzenhaus renoviert und mit allem, was sich das Herz von Katz’ und Kater wünscht, ausgestattet werden. Zur Zeit wohnen neun Tiere in fünf gemütlich hergerichteten Zimmern.
„Wir nehmen uns der Streuner an und versuchen, sie möglichst bald an eine geeignete Familie weiterzuvermitteln“, sagt die erste Vorsitzende Sylvia Becker. „Es ist der schönste Lohn für unsere Arbeit, wenn kranke Katzen wieder gesund sind und scheue, ängstliche Tiere, wieder Vertrauen zu uns Menschen fassen und ein neues Zuhause bekommen“.
Im Schnitt nimmt der Katzenschutz-Verein im Jahr 100 Katzen auf. „Wir müssen acht geben, dass sich unsere Bewohner auch verstehen“, sagt Sylvia Becker.
Jeweils morgens und abends kommt eine der insgesamt sieben freiwilligen Helferinnen zum Katzenhaus, um nach dem Rechten zu sehen und die Tiere zu versorgen. „In der Zwischenzeit müssen sie allein miteinander auskommen.“
Den Hattinger Katzenschutz rief die Mitgründerin Becker ins Leben, nachdem sie von einem Vorfall hörte, bei dem ungewollte Katzenkinder in der Toilette heruntergespült wurden. „Es tat mir in der Seele weh.“
Heute blickt sie schweren Herzens auf eine ganze Reihe von solchen Misshandlungen zurück. „In Plastiktüten und Einmachgläsern versuchte jemand, die Kleinen zu ersticken, mit Tesafilm umwickelt wurden sie in den Restmüll geworfen“, erzählt Becker, das Bedauern über solche Grausamkeit in ihrer Stimme nicht zu überhören.
„Vor nicht allzu langer Zeit habe ich, nachdem ein Hund sie aufgespürt und der Besitzer mich informiert hat, zwei junge Kätzchen aus einem Eimer gerettet. Durch strömenden Regen hatte dieser sich beinahe bis zum Rand mit Wasser gefüllt und um ein Haar wären die kleinen, halb erfrorenen Katzenkinder ertrunken.“
Für die Zukunft des Katzenschutzes wünscht die erste Vorsitzende sich noch mehr helfende Hände und vor allem, dass „den Tierquälern endlich die Augen geöffnet werden und Katzenbesitzer lernen, wie sinnvoll und leidersparend eine Kastration sein kann“.