Hattingen. Kühlschrank oder Vorratskeller, dunkel und kalt oder Zimmertemperatur – Lebensmittel benötigen unterschiedliche Aufbewahrungsmethoden.
Ob Brot, Gemüse, Wurst oder Käse: Oft werden die Einkaufstüten auf die Schnelle ausgepackt, die Lebensmittel wahllos in den sowieso schon viel zu vollen Kühlschrank gestopft. Die Folge: Kaum gekauft, wird die Ware schlecht – obwohl sie doch richtig gelagert viel länger haltbar wäre.
Einfache Tipps zur Lagerung im wichtigsten Aufbewahrungsort für empfindliche Lebensmittel – dem Kühlschrank – können vor dem schnellen Verderben bewahren. „Beim Einräumen achte ich auf die unterschiedlichen Wärmezonen des Kühlschranks und verstaue dementsprechend gezielt“, sagt die erfahrene Hausfrau Ingrid Wielinski. „Die Temperatur im Innenraum spielt bei der Haltbarkeit eine entscheidende Rolle“, weiß sie. Leicht verderbliche Lebensmittel wie Wurst, Fleisch und Fisch sollten an der kältesten Stelle, auf der oberen Glasplatte, gelagert werden. Im mittleren Bereich können Milchprodukte ihren Platz finden. Getränke sowie Butter und Eier gehören in die dafür vorgesehenen Fächer in der Kühlschranktür. Gemüse lässt sich am besten im mit bis zu zehn Grad Celsius wärmsten Bereich, dem unten angebrachten Gemüsefach, aufbewahren. Aber Achtung: Karotten und Radieschen ohne Grün lagern.
„Obst, Gemüse und Brot sollten nach Bedarf eingekauft werden“, rät Wielinski. „Obst kann kurze Zeit gut in einer Schale gelagert werden.“ Kleiner Tipp: Wenn Bananen nicht in der Nähe von Äpfeln liegen, bleiben die brauen Stellen länger aus. „Frisches Gemüse kann man genau wie Suppen und Eintöpfe gut und lange einfrieren“, erklärt die 68-jährige Hausfrau. Kräuter sollte man sich frisch im Garten halten, im Winter bepflanzte Töpfe in die Küche stellen. „Die machen nicht nur optisch einen guten Eindruck.“ Im Marmelade-Einkochen und Honlunderbeersaft-Pressen ist Ingrid Wielinski Fachfrau: „Bei Zimmertemperatur im Vorratsregal gelagert, hält sich so etwas lange Zeit – wenn es nicht schon vorher von Naschkatzen weggeputzt wird.“
Ausgefuchsten Lagerern rät Semi Hassine, Inhaber und Koch des Restaurants Fachwerk am Untermarkt, zum Vakuumiergerät. Lebensmittel werden durch den Ausschluss von Sauerstoff vor dem Austrocknen und der Übertragung von Gerüchen und Keimen geschützt. „Bakterien haben so kaum Angriffsfläche“, erklärt er. „Ob Suppen, Soßen, Fleisch oder Gemüse – durch das Einschweißen wird die Haltbarkeit deutlich verlängert.“ Öle müssen im Dunkeln gelagert werden, damit Farbe und Geschmack intensiv bleiben, weiß der Fachmann. „In der Restaurantküche wickeln wir die Flaschen in Alufolie, ein einfacher Tipp für jeden Haushalt.“
Im dunklen, trockenen und kühlen Keller lagern Kartoffeln und Zwiebeln in offenen Kisten am besten. Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme würden zum schnellen Austrieb von Keimen führen.