Hattingen. Jörg Knoche aus Oberstüter ist Holzfäller. Er fällt Bäume nach einem vorgegebenen Schema.

„In meinem Beruf ist höchste Vorsicht geboten. Nicht nur die eigene Sicherheit ist ­wichtig, sondern auch die der anderen. Egal ob beim Spa­zierengehen oder im Verkehr“, schildert Jörg Knoche. Er arbeitet als Holzfäller in den Hattinger Wäldern.

In der Natur ist er quasi schon seit Beginn seiner Berufslaufbahn unterwegs. „Ich liebe die Natur, es ist schön an der frischen Luft zu sein“, sagt der gelernte Tischler. Seinen Lehrberuf übte er allerdings nie aus. Er gründete einen eigenen Landschaftsbetrieb und bot Mäh- sowie Erntearbeiten an. „Das habe ich meinem Vater nachgemacht. Dort habe ich früher immer schon ausgeholfen“, sagt der Stüteraner.

Im Sommer hatte er damit gut zu tun, doch im Winter gab es kaum oder gar keine Arbeit. „Da kam mir die Idee mit dem Holzfällen. Denn auch kleinere Fällarbeiten waren zu dieser Zeit immer gefragt“, erzählt der heute 42-Jährige. Vor 23 Jahren legte er daher eine spezielle Prüfung ab, die ihn zum Holzfällen berechtigt. Seitdem sind auch die Wintermonate ständig mit Arbeiten im Freien gefüllt. „Vereinzelt fälle ich jedoch auch während der Sommermonate“, merkt Knoche an.

An Werkzeug braucht er nicht viel. „Ich benutze immer eine Motorsäge. Mit ihr setze ich unten am Baum an.“ Auf die Bäume klettert er nicht, er bringt sie von unten zum Fall. „Das Fallen muss ich natürlich berechnen. Denn der Baum sollte sich nicht beim Sturz mit anderen verhaken oder sie ­verletzen“, so Knoche. Der restliche Waldbestand müsse erhalten bleiben. Der fallende Stamm darf auch nicht verletzt werden. Sonst verliert er seinen Wert und kann nicht mehr gut bearbeitet werden. „Der Stamm wird anschließend zerstückelt, in die entsprechenden Maße für Industrie oder Holzhandel“, erklärt Jörg Knoche. Für den Transport der Bäume benutzen er und sein Mitarbeiter einen Forstschlepper.

Aufträge vom Förster

Seine Aufträge erhält der Selbstständige von Stadtförster Thomas Jansen. „Er markiert mir die Bäume, die ich fällen soll. Wir fällen aus Forstungszwecken. Sonst könnte es passieren, dass Bäume zu eng wachsen und sich gegenseitig behindern“, unterstreicht der Hügelländer. „Manchmal ist es schade, wenn Fällarbeiten an­stehen. Vor allem solche für Häuser. Da muss die Natur mal wieder dem Menschen weichen“, bedauert er. Ge­sunde Bäume würden sonst natürlich nicht gefällt.

Neben Bäumen markiert der Stadtförster auch nur bestimmte Wege, auf denen Knoche den Wald befahren darf. „Das Gebiet sperren wir ab. Denn es kann lebensgefährlich sein, wenn Passanten sich in der Nähe des kippenden Baumes bewegen“, betont der Holzfäller. Trotzdem missachten immer wieder Spaziergänger die Flatterbänder. „Das ist sehr ärgerlich. Denn ich trage in dem Moment ja nicht nur Verantwortung für mich selbst, sondern auch für sie“, meint Jörg Knoche.