Sprockhövel. . Wie eine eigene Stadt. Es war nur ein Versprecher, den sich Landrat Brux in seinem Grußwort leistete, als er von der Stadt Ikea sprach, die an der Stadtgrenze Sprockhövels entstehen soll. Doch der Vergleich zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, zu der die SIHK-Südwestfalen Freitag in das Schwelmer Hotel Haus Friedrichsbad eingeladen hatte.

Wie eine eigene Stadt. Es war nur ein Versprecher, den sich Landrat Brux in seinem Grußwort leistete, als er von der Stadt Ikea sprach, die an der Stadtgrenze Sprockhövels entstehen soll. Doch der Vergleich zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, zu der die SIHK-Südwestfalen Freitag in das Schwelmer Hotel Haus Friedrichsbad eingeladen hatte.

Die Auswirkungen eines Ikea und Homepark auf die Nachbarstädte, das befürchteten Einzelhandel und Politiker des EN-Kreises,werden alles andere als positiv sein. Der Kreis stellte bereits eine regelrechte Ikea-Task-Force auf, die an breiter Front gegen das schwedische Möbelhaus, vor allem aber gegen den Homepark vorgeht; mit Resolutionen, einer Arbeitsgruppe und Rechtsbeistand.

Denn der Homepark wird Waren mit innenstädtischer Relevanz im Regal liegen haben. Hans-Peter Rapp-Frick, Hauptgeschäftsführer der SIHK zu Hagen, erklärte, was dahinter steckt. „Das ist das, was unsere Innenstädte ausmacht.“ Dazu gehören Elektroartikel, Textilien, Lebensmittel und mehr. Die Finanzkraft der Kunden werde nach Wuppertal gezogen. „Das führt dazu, dass die Planungs- und Investitionssicherheit bei den Kommunen verloren geht“, so Rapp-Frick. Einzelhandelsgutachter Stefan Kruse von Junker und Kruse ging im Detail auf die zu erwartende Umsatzstärke und den Einzugbereich des Ikea-Einrichtungshauses samt Homepark ein. Je nach Betrieb – 46 gibt es deutschlandweit – generiere das Unternehmen bis zu 4000 Euro pro Quadratmeter Geschäftsfläche. „Normale Möbelhäuser müssen sich of mit weniger als der Hälfte zufriedengeben“, zog er einen Vergleich. Der Einzugsbereich – auf 30 Minuten Fahrzeit ausgelegt – belaufe sich auf ein Gebiet mit drei Millionen Einwohnern. „Der Einzugsbereich anderer Märkte überschneidet diesen Bereich, so ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen auf Städte im Nahbereich höher liegen.“ Landrat Brux: „Das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord liegt viel näher an unseren Städten als an Wuppertal“, argumentierte er. „Daher melden wir uns ganz deutlich zu Wort.“ Das Fazit von Anwalt Olaf Bischopink: Die Landesregierung müsse schnell das neue Landesentwicklungsprogramm vorlegen, in dem die Ziele der Landesplanung auch in Bezug auf großflächigen Einzelhandel festgelegt werden. Seine Prognose: Es werde auf ein „Hase und Igel“ -Spiel zwischen Land, Wuppertal und Ikea hinauslaufen.

Bei einer Podiumsdiskussion standen Gevelsbergs BM Claus Jacobi, MdL Rainer Bovermann und Michael Bongartz, Regionalverband, den Gästen, Anwohnern und Händlern, Rede und Antwort. Auch ein Vertreter der IHK Wuppertal meldete sich zu Wort. Ob Ikea komme, spiele in der dortigen Diskussion keine Rolle. Ikea komme, nur das „Wie“ sei zu diskutieren. Rapp-Frick: „Irren ist menschlich, das kann auch einer Institution zugestanden werden.“