Hattingen. Hubert Stockmann aus Niederwenigern besitzt mehr als 500 Exemplare. Ein Autonarr ist der leidenschaftliche Sammler trotzdem nicht.

„Hier sind ein paar Ford, BMW und VW, da drüben steht ein Cadillac und hier vorne sind meine Ferraris“, sagt Hubert Stockmann und beschreibt seinen üppigen Fuhrpark von 500 Autos.

Nein, der Mann aus Niederwenigern ist kein Milliardär. Die Wagen sind keine echten, sondern Modelle. Im Maßstab von 1 zu 24 füllen sie in der Wohnung des 58-Jährigen mehrere Vitrinenwände. „In den 1970er Jahren habe ich angefangen zu sammeln. Dann wurden es immer mehr Modellautos.“ Eine gewisse Leidenschaft für die kleinen Flitzer habe er schon in der Kindheit gehabt. „Damals noch mit Matchbox-Autos.“ Die seien ihm dann irgendwann zu klein geworden. Die meisten Modelle habe er neu gekauft. Andere auf Flohmärkten etwas günstiger erstanden. Während der Großteil der Modelle einen Neupreis von etwa 15 bis 20 Euro habe, könnten manche, seltenere Modelle mit bis zu 150 Euro zu Buche schlagen. Gesamtwert der Sammlung: Etwa 12- bis 15 000 Euro, so Stockmann.

Um das Portemonnaie zu schonen und weil ihm das Basteln so liegt, hat der gelernte Bäcker auch zahlreiche seiner Autos in Handarbeit selbst gebaut. Sein größter Stolz: „Ein ein Meter großer Truck. Eine Wahnsinnsarbeit ist das gewesen. All die vielen kleinen Schrauben.“ Früher sei Hubert Stockmann auch viel auf Modellbau-Messen unterwegs gewesen oder sei von Autohändler zu Autohändler getingelt. „Oft bekam man bei den Händlern direkt kleine Modelle ihrer angebotenen Wagen.“

Ein Lieblingsauto hat der Sammler nicht. Die Farbe Rot dominiert jedoch auffällig bei einem Blick in die Vitrinen. „Die meisten meiner Modelle sind Ferraris.“

Für richtige Autos hat Hubert Stockmann übrigens gar nicht so viel übrig. „Klar habe ich früher hier und da an meinem Wagen rumgeschraubt.“ Ein richtiger Autonarr sei er aber nicht. „Selbst wenn ich das Geld hätte, ich würde mir niemals einen Ferrari kaufen.“ Besonders kurios: Nicht nur bei seinen Modellen, auch bei seinem echten Auto legt der 58-Jährige offenbar Wert auf Seltenheit. „Ich fahre einen Proton GLS.“ Vor einigen Jahren versuchte sich der Hersteller aus Malaysia einmal im deutschen Markt zu etablieren. Vergeblich.

Obwohl Hubert Stockmann sich als leidenschaftlichen Sammler bezeichnet, würde er sich von seinen 500 Mini-Flitzern trennen. „Ich könnte das Geld für etwas anderes gebrauchen. Für 8000 Euro gebe ich die Sammlung schweren Herzens ab. Allerdings nur komplett.“ Also ist sie bald vorbei – die Sammelleidenschaft? „Noch mehr Autos kaufen geht nicht. Die Vitrinen sind voll. Eine weitere im Schlafzimmer würde meine Frau nicht erlauben“, witzelt Stockmann. Aber er habe ja auch noch andere Hobbys. Derzeit baut er an einem neuen Modell. Ein Schiff. „Es ist die ‘Bismarck’.“