Hattingen. Nach Kontroverse mit dem Seniorentreff Kick weicht die Volkshochschule aus – allerdings erst ab Herbst.
44 Besucher zählte der Seniorentreff Kick bei seiner jüngsten „Kintopp am Nachmittag“-Vorführung. Im Stadtmuseum Blankenstein sollen es bei der Premiere des Hattinger Film-Clubs für Senioren um die 20 gewesen sein. Zwei Veranstaltungen für eine Zielgruppe zur selben Zeit – kein Zweifel, die nehmen sich gegenseitig potenzielles Publikum weg. Die Frage nach dem Warum stellten sich nicht nur die Kick-Mitarbeiter.
Eine von ihnen, Inge Berger, war stinksauer, als sie durch das Programm der Volkshochschule erfahren hat, dass der Film-Club parallel am ersten Montag im Monat Filme zeigt. „Und das, nachdem wir der Volkshochschule bei einem Gespräch im Dezember unser komplettes Jahresprogramm vorgelegt haben.“
Der Seniorentreff Kick selbst hatte im vergangenen Herbst in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Georg seine Kintopp-Reihe gestartet. Sie ist ein Erfolg, wird immer besser besucht. „Wir waren die Ersten, wir werden nicht weichen“, sagte Inge Berger am Montagvormittag gegenüber der Hattinger Zeitung.
Auch die anderen Senioren waren empört. Es gab Leserbriefe an die Hattinger Zeitung, Unverständnis wurde geäußert, dass diese Konkurrenz aufgebaut würde.
Kurz darauf teilte Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger mit, dass die Volkshochschule künftig auf den dritten Montag im Monat ausweicht. Allerdings sei dies bei den nächsten Terminen im März und April noch nicht möglich, da sie bereits tausendfach durch das VHS-Programm verbreitet worden sind.
„Der gewählte Termin ist mit Recht auf Kritik gestoßen“, sagt Griesohn-Pflieger. „Doch jetzt können wir uns alle freuen, dass wir in dieser Stadt ein gutes Angebot haben – in beiden Fällen steckt viel Ehrenamt dahinter.“
Auch Inge Berger ist zufrieden. Sie hatte schon vorher betont, dass sie nichts gegen den Filmclub für Senioren habe. „Das ist ja eine Bereicherung für uns Senioren – was will man mehr?“
So ein bisschen gestutzt hat sie aber doch, als ihr die Nachricht über die neue Lösung nicht von der VHS, sondern von Udo Schnieders, Marketing-Chef der Sparkasse Hattingen, überbracht wurde.