Sprockhövel. . Es ist die Geschichte von einem Brett mit achtmal acht Feldern, schwarz und weiß kariert, von Erzieherinnen und einem Spiel, das kinderleicht ist. Und fragt man Ralf Schreiber, gibt es am Schach wohl noch ganz andere Vorzüge.

Es ist die Geschichte von einem Brett mit achtmal acht Feldern, schwarz und weiß kariert, von Erzieherinnen und einem Spiel, das kinderleicht ist. Und fragt man Ralf Schreiber, gibt es am Schach wohl noch ganz andere Vorzüge.

„Es macht einfach Spaß!“ Dieser Spaß soll in die Kitas transportiert werden. Das Projekt Schach für Kids soll dabei keine kleinen Profis erziehen, die zwanzig Züge voraus planen. Das alte Brettspiel soll auch der Bewegung dienen. Zum Beispiel, wenn mit übergroßen Figuren in der Turnhalle oder unter freiem Himmel gespielt wird. Kinder lernen, miteinander zu sprechen und das räumliche Vorstellungsvermögen wird gestärkt. Schreiber, ein Schachspieler, der an Turnieren teilnimmt, hatte die Idee dazu. Nur auf die kam er nicht alleine. „Meine zweieinhalbjährige Tochter wollte wissen, was ich da mache und es erklärt haben“, erinnerte er sich. Das habe überraschend gut geklappt. Die Spielzüge brachte er der Kleinen noch mit Smarties bei. „Pädagogisch war das nicht ganz so wertvoll“, gestand er. Nach Feldversuchen im Kindergarten und einer Studie kommen größere Schachbretter und -Figuren in einer etwas freundlichen Farbgebung zum Einsatz und ein Büchlein begleitet das ganze Projekt.

Dabei heißt die erste Lektion: Selbst Schach lernen. So verbrachten Erzieherinnen – und zwei Erzieher einen Vormittag im Veranstaltungsraum der Sparkasse und lauschten den theoretischen Erklärungen von Schachprofi Schreiber. Welche Figur zieht wie? Oder: Wie muss das Schachbrett vor einem auf dem Tisch liegen? Kita-Leiterin Silvia Mahle, aus Hattingen Welper, hat das schon alles über sich ergehen lassen müssen, als Teilnehmerin der Studie und bereits davor. Sie berichtete aus der Praxis: „Mein Mann spielt Schach, ich habe mich mit dem Spiel nie beschäftigt“, sagte sie. Eselsbrücken halfen beim Verstehen. „Die Dame kommt auf das D, die weiße auf ein weißes, die schwarze auf ein schwarzes Feld.“ Dabei sei sie vorher skeptisch gewesen, ob Schach überhaupt was für Kinder ist. „Und denen fällt es viel leichter, als ich gedacht habe.“ Wenn ein Kind das Spiel versteht und spielen will, dann sind sie manchmal echte Gegner. „Ja, ich habe auch schon verloren“, gesteht Silvia Mahle.