Hattingen. . Kabarettist Christian Ehring greift Standpunkte auf und münzt sie satirisch um mit Seitenhieben auf Wulff und Piratenpartei.

Nachdem beim Neujahrsempfang der IG BCE über politische und wirtschaftliche Aspekte Standpunkte vertreten worden waren, nutzte Christian Ehring die Gelegenheit, daran anzuknüpfen und diese satirisch aufzubereiten. Der Kabarettist aus dem Kom(m)ödchen Düsseldorf, bekannt auch durch die heute show im ZDF, sprach dabei über aktuelle Themen. Etwa über Bundespräsident Christian Wulff: „Er hat ja letztens selber zugegeben, dass er im Mittelalter wahrscheinlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden wäre. Ja, ist klar, Teflon brennt ja gar nicht.

Politisch ist in letzter Zeit auch die Piratenpartei ein Thema. Ehring betitelt sie als „Nerddatei“. „Viele von denen haben beim Wahrkampf nach Jahren zum ersten Mal wieder frische Luft geschnappt“, meint er und ergänzt: „Aber sie können uns wenigstens alle einen Router mit Wlan konfigurieren.“ Die Mitglieder der IG BCE amüsieren sich.

In der europäischen Schuldenkrise bekennt er sich zu Griechenland. „Aus Solidarität habe ich heute schon drei Souflaki gegessen. Ich habe so ein Sodbrennen, aber egal“, sagt er. Schließlich haben die Griechen am längsten geöffnet und auch nachts noch warme Küche, was den Deutschen zugute kommt. „Selbst wenn es im Kulinarischen Defizite gibt. Mit den Öffnungszeiten machen sie das alles wieder wett.“

In der Namensgebung wird Deutschland auch immer internationaler oder bezieht sich auf aktuelle Themen. Daran könne man die Generationen gut auseinanderhalten. „Tsunami, lässt du bitte die Agenda in Ruhe!“, ruft der 39-jährige Kabarettist und droht mit erhobenem Finger. Dann stellt er als Vater fröhlich sein Neugeborenes vor: „Das ist Eyafallajökull. Sprechen kann er leider noch nicht, aber er spuckt schon ganz gut.“ Um solche Abschottungen von der normalen Gesellschaft zu verhindern, warnt der Düsseldorfer auch vor Parallelgesellschaften. „Ein Beispiel sind Lehrer. Nur sie gelangen ins Lehrerkollegium, da hat kein Normalsterblicher eine Chance, reinzukommen. Nach deren Zeitgefühl dauert eine Stunde auch nur 45 Minuten. Es ist ganz schwer mit ihnen eine Zeit auszumachen“, gibt Ehring zu bedenken. Das Publikum bedankt sich für die niveauvolle Satire mit einem kräftigen Applaus.