Hattingen. Geschäftsführer Erlhöfer: Kein tarifpolitischer Handlungsbedarf für unbefristete Übernahme von Ausgebildeten.

Als „unverständlich“ hat der Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und Umgebung die Ankündigung der IG Metall zurückgewiesen, in der Tarifrunde 2012 eine unbefristete Übernahme von Ausgebildeten zu fordern. Der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk W. Erlhöfer, sagt, er könne keinen tarifpolitischen Handlungsbedarf feststellen.

„Unsere Unternehmen übernehmen derzeit fast drei Viertel der Ausgebildeten unbefristet, der Rest beginnt ein Studium oder wechselt den Arbeitgeber“, so Erlhöfer. Damit würden die Unternehmen ihrer Verantwortung für junge Menschen geradezu vorbildlich nachkommen.

Überbedarf-Ausbildung

Viele Unternehmen hätten bereits angekündigt, bei der Umsetzung einer solchen Forderung die Überbedarf-Ausbildung, die bei 42 Prozent liege, zu beenden oder zumindest stark einzuschränken.

Auch eine Forderung nach einer verstärkten betrieblichen Mitbestimmung der Betriebsräte beim Einsatz von Zeitarbeitern sei „nicht nachvollziehbar“. Die IG Metall sei dabei, eines der für Unternehmen und Beschäftigte wertvollsten Flexibilitäts-Instrumente zu zerstören. „Zeitarbeit hat in der Krise dazu beigetragen, viele Stammarbeitsplätze zu retten und ist darüber hinaus ein Sprungbrett in eine feste Beschäftigung“, sagte Erlhöfer. Dies bestätigten auch Betriebsräte.