Hattingen. Die Feuerwehr begrüßt den geplanten Pflichteinbau von Rauchmeldern in Mietwohnungen und Privathäusern.

„Wenn wir es nicht begrüßen würden – wer sonst?“ Jens Herkströter, Pressesprecher der Feuerwehr, freut sich über Pläne der Landesregierung, den Einbau von Rauchmeldern in Wohnungen zur Pflicht zu machen.

Schließlich steht die Bedeutung von Rauchmeldern seit Jahren im Mittelpunkt von Kampagnen und Aktionstagen. „Wir sehen die Notwendigkeit und Dringlichkeit, Rauchmelder zu installieren“, erklärt Herkströter. Auch wenn sie der Feuerwehr manchen Einsatz bescheren, weil ein Rauchmelder in der Wohnung drüber oder drunter anschlägt und Nachbarn die Feuerwehr rufen, obwohl in der Küche nur das Essen angebrannt ist.

Jährlich gibt es den Tag des Rauchmelders – an einem Freitag, dem 13. Welcher das 2012 sein wird, steht noch nicht fest. „Es gibt mehrere davon“, so der Sprecher der Feuerwehr. Letztes Jahr vor dem Reschop Carré sei ein voller Erfolg gewesen. Viele Besucher haben sich nicht nur informiert, sondern gleich „auch eingedeckt mit den echten Lebensrettern für ein paar Euro“, die in anderen Bundesländern Pflicht seien. Zusätzlich gibt es die Oberkampagne Rauchzeichen, die ebenfalls aufmerksam macht auf das Thema.

Jede Sekunde zählt

Nachdem in Aachen drei kleine Kinder ums Leben gekommen waren, betonte Innenminister Ralf Jäger, „dass es bei einem Wohnungsbrand auf jede Sekunde ankommt. Wenn die Bewohner rechtzeitig gewarnt werden, können sie sich und andere retten.“ Damit sie sich vor den tödlichen Rauchgasen in Sicherheit bringen können, gehörten Rauchmelder mit ihrem durchdringenden Alarm mindestens in Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure.

Die Feuerwehr empfiehlt die Warngeräte für jeden Raum außer Küche und Bad. Direkt in der Küche würde sie Jens Herkströter nicht platzieren, lieber im Flur davor, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sie aktiv werden, „wenn man Fleisch scharf anbrät“. An seinen eigenen Kindern sieht er, dass man aufpassen muss, wenn es zu oft piepst: „Dann setzt ein Gewöhnungseffekt ein, man nimmt das Geräusch nicht mehr ernst.“

Ernst nehmen sollte man das Problem. Denn „bei Bränden, bei denen Personen zu Schaden kommen, sind zum Großteil keine Rauchmelder installiert“. Im Oktober war ein 45-jähriger Mann Im Heggerfeld in seiner verqualmten Wohnung gestorben. Der Feuerwehr-Sprecher möchte nicht verallgemeinern und behaupten, Tote oder Verletzte bei anderen Bränden hätte es mit Rauchmeldern nicht gegeben. Er weist lieber auf die Vorzüge der Rauchmelder hin, die nicht nur in einfacher Ausführung zu haben sind. Es gebe auch Systeme für einen hausinternen Alarm, die einzelne Geräte miteinander verbinden. Dann schrillt es nicht nur in dem Zimmer, in dem der Alarm ausgelöst wird.