Hattingen. Die Mitglieder der Berg- und Skigilde beweisen: Sie sind keine „Schönwetter-Menschen“. Die Natur tut der Seele gut
. Das ist die Natur: Wenn es regnet, kann man das nicht ändern. Aber man kann sich Gummistiefel und eine Regenjacke anziehen und trotzdem in den Wald hinaus marschieren. So wie die aufgeweckte Truppe der Berg- und Skigilde.
Vier Stunden wanderten sie trotz Schlamm und Pfützen – vom Schulenbergwald Richtung Salzweg, über die Bredenscheider Straße, auch durchs Wodantal und zurück zum Hansberg: 13,4 Kilometer und 400 Höhenmeter. Und mit dieser Wanderung beweisen 19 Frauen und Männer, dass sie „keine Schönwetter-Menschen“ sind, sondern sich auch bei Wind und Regen hinaus in die Natur wagen. Wanderlieder singen sie nicht. „Wir haben keine richtigen Sänger“, sagt Berg- und Wanderwart Rolf Gayk (72) und lacht, „doch unsere Münder stehen trotzdem nicht still, wir unterhalten uns über Urlaube oder das Vereinsgeschehen.“
Wenn sie für einen Moment ruhiger sind, sehen sie Tiere im Wald. „Rehe können wir oft beobachten“, sagt Gayk. Auf den Wanderungen entstehen auch Landschaftaufnahmen, ein Fotoapparat ist immer mit dabei. Darüber freuen sich die Naturliebhaber.
Anders sieht’s hier aus: „Auf Wegen, die mit Autos befahrbar sind, liegt meist Müll herum“, ärgert sich Gayk, „manche sanieren ihre Wohnung und stellen die Säcke einfach im Wald ab. Das ist traurig.“
Rolf Gayk ist schon im 21. Jahr Berg- und Wanderwart, plant und organisiert Wanderungen. Da diese immer schon für das komplette Jahr feststehen, unternehmen einige Mitglieder vor der offiziellen Wanderung eine Vor-Tour, um zu prüfen, ob alle Wege noch so begehbar sind wie gedacht. Je mehr Menschen bei einer Wanderung teilnehmen, desto mehr Zeit benötigt man für eine Strecke, da manche schneller und manche langsamer gehen. „Das Mittelmaß für eine Stunde Wandern sind vier Kilometer“, sagt Gayk. Bei gutem Wetter gönnen sich die Naturfreunde gerne auch Pausen. Rolf Gayk sorgt für Essen und Trinken an Plätzen. „Es wäre schön, wenn an manchen Wegen eine Bank stehen würde“, sagt Gayk. Aber zum Ausruhen sind sie natürlich nicht in den Wald gegangen. „Wandern ist anstrengend, da merkt man hinterher, was man geleistet hat.“
Abgesehen von der sportlichen Aktivität ist wandern auch etwas für die Seele: „Jede Jahreszeiten hat etwas Schönes an sich“, so Gayk. Wenn es im Winter schneit, im Frühling zu blühen beginnt, im Sommer alles grünt und im Herbst die roten Blätter hinabfallen und die Sonne scheint. Und manchmal kann es auch regnen – das gehört für richtige Wanderer dazu.