Hattingen. . „Wir haben uns bereits im Vorfeld viele Gedanken gemacht, was wir anlässlich des 400. Jubiläums in diesem Jahr machen könnten”, erklärt Rainer Fehling, Vorsitzender des Heimatvereins und spricht hierbei von einem der bekanntesten Wahrzeichen der Altstadt, dem Bügeleisenhaus am Haldenplatz.
„Wir haben uns bereits im Vorfeld viele Gedanken gemacht, was wir anlässlich des 400. Jubiläums in diesem Jahr machen könnten”, erklärt Rainer Fehling, Vorsitzender des Heimatvereins und spricht hierbei von einem der bekanntesten Wahrzeichen der Altstadt, dem Bügeleisenhaus am Haldenplatz.
Jetzt hat der Heimatverein mit dem Buch „400 Jahre Bügeleisenhaus – ein Lesebuch“ die Geschichte des interessanten Bauwerks auf 168 Seiten zusammengefasst.
„Wir haben verschiedene ältere Texte gesammelt“, erinnert sich Rainer Fehling an die Recherchearbeit im Vorfeld der Veröffentlichung, „aber wir haben auch ganz neue aktuelle Texte hinzugefügt.“ Insgesamt 14 Autoren führen den Leser durch die Gebäudegeschichte, angefangen mit Erzählungen über Pest und Plünderungen im 16. und 17. Jahrhundert und weiter über die Erinnerungen des im Jahr 1965 verstorbenen Dichters und Malers Otto Wohlgemuth, der seine letzten Lebensjahre im Bügeleisenhaus verbrachte, bis hin zu aktuellen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten. Tuchhändler und Metzger bewohnten einst das Haus am Haldenplatz, ihr Leben und Wirken findet jetzt einen Platz im neuen Buch. Ein weiteres Kapitel erzählt die tragische Geschichte der Jüdin Selma Abraham, geborene Cahn, die selbst im Haus geboren wurde und aufwuchs, bevor sie mit ihrem Ehemann nach Duisburg umsiedelte und 1942 wahrscheinlich nach Riga verschleppt wurde und dort starb.
Ahnenforscherin Angela Beisken vom Heimatverein forschte lange Zeit für ihren Beitrag – dieser informiert den Leser anschaulich darüber, wie der heutige Heimatverein das Bügeleisenhaus nach dem zweiten Weltkrieg in seinen Besitz brachte. „Diese Geschichte wurde noch nie veröffentlich“, weiß Fehling und meint: „Diese neuen Einblicke sind sehr spannend.“
Neben den sozialen Geschichten rund um das Wahrzeichen der Altstadt und seine zahlreichen Bewohner, informiert das neue Buch seine Leser ebenfalls ausführlich über die interessante Architektur des Fachwerkhauses.
Verschiedene Architekten gehen zudem auf die Sanierungsarbeiten am Gebäude ein, auch Rainer Fehling selbst verfasste einen Bericht über die Sanierung der Giebelwand. „Wir möchten den Lesern die vergangenen Jahrhunderte näherbringen und sie zu einer Zeitreise einladen“, macht der Vorsitzende des Heimatvereins deutlich, denn: „Die Geschichte des Bügeleisenhauses spiegelt schließlich die Geschichte unserer Stadt wieder.“