Hattingen. . Kämmerer rechnet bis zum Hauptausschuss durch, was Sicherungsmaßnahmen kosten
Seit über einem Jahr legt er die Füße hoch und präsentiert sich vernagelt als Antwort der Stadt auf Vandalismus, während Menschen mit Gehbehinderung, Kindern im Arm oder Einkaufstaschen in der Hand sich durchs Treppenhaus quälen. Doch jetzt kommt wieder Bewegung in den Aufzug im Altstadtparkhaus – zumindest auf Diskussionsebene.
Vier Wege zeichnete Kämmerer Dr. Frank Burbulla dem Umweltausschuss auf. „Wir lassen alles wie es ist. Oder wir verriegeln ihn nachts.“ Weitere Möglichkeiten wären Videoaufzeichnungen im Treppenhaus und Nachtbetrieb des Aufzugs. Schließlich könnte nachts der Treppenaufgang mit Fahrstuhl geschlossen werden, dann müsste allerdings ein zweiter Rettungsweg gebaut werden.
Erst im Mai hatte das Thema, nach neun Aufzugmonaten außer Betrieb, den Bauausschuss beschäftigt. Ein Anwohner hatte wissen wollen ob der Aufzug als Kompromiss tagsüber betrieben werden könnte, da das Parkhaus dann überwacht wird und Vandalen in der Regel nachts am Werk sind. Die Antwort der Verwaltung: Das Treppenhaus als Rettungsweg darf nicht verschlossen werden. Dem Aufzug könnte zwar nachts der Strom abgeschaltet werden. Die Etagentüren ließen sich aber gewaltsam öffnen, Absturzgefahr bestünde, weshalb alle Türen mit Holz verschlossen wurden.
Jetzt will die Stadt die unbefriedigende Situation noch einmal angehen. Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch verwies auf die vielen Unterschriften des Seniorenbeirats, der die Schließung für ein Unding hält. Ohne veränderte Rahmenbedingungen, machte Kämmerer Dr. Frank Burbulla klar, wäre der Aufzug nachts aber sofort wieder kaputt.
Die Verwaltung will jetzt die einzelnen Möglichkeiten finanziell durchspielen. Aufzeichnung und Außentreppe würden 80 000 Euro kosten, Technik mit Überwachung 35 000.
Bis zum Hauptausschuss will er durchgerechnet haben, wie viel welche Möglichkeit im einzelnen kostet. Klar sei: Sicherungsmaßnahmen kosten Geld. Wie viel, soll umfassend dargestellt werden. Bis zum Hauptausschuss will Dr. Ulrike Brauksiepe, CDU, ihren Antrag zur Parkraumbewirtschaftung zurückstellen und den Wunsch, den Aufzug in Betrieb zu nehmen. Sie bekräftigte, es sei klar, dass die Anlage auch gesichert werden müsste.