Hattingen. .

Wenn ein Unternehmen aus dem EN-Kreis einen Auftrag von der Stadt oder vom Land bekommen will, dann soll es seinen Beschäftigten künftig einen Stundenlohn von mindestens 8,62 Euro bezahlen.

„Alles darunter ist Dumping“, sagt Monika Brandt. Die Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Ennepe-Ruhr-Kreis unterstützt damit das geplante neue Tariftreuegesetz für Nordrhein-Westfalen. Die Landesregierung will darin 8,62 Euro als Mindestlohn für öffentliche Aufträge festschreiben. „Nur das garantiert, dass sich Dumpinglohn-Chefs keinen öffentlichen Auftrag mehr unter den Nagel reißen können“, so Brandt.

Derzeit sei es so, dass Unternehmen den Zuschlag für einen Auftrag oftmals nur deshalb bekämen, weil sie ein besonders niedriges Angebot machten. „Und das klappt nur, weil sie ihre Beschäftigten mit Hungerlöhnen abspeisen. Wer als Arbeitgeber anständig bezahlt, zieht bei diesem Verfahren den Kürzeren“, so die Geschäftsführerin.

Dieser massiven Wettbewerbsverzerrung schiebe das geplante NRW-Tariftreuegesetz endlich einen Riegel vor. Brandt appelliert deshalb an die Landtagsabgeordneten aller Parteien im Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Gesetzentwurf der Landesregierung, der Anfang Dezember im Landtag verabschiedet werden soll, zuzustimmen. Beschäftigte müssten von dem, was sie mit einer Vollzeitstelle verdienen, auch leben können.