Hattingen. . Tanja und Andreas Jüsken aus Niederwenigern haben im Mai ihr siebtes Kind bekommen. Der Bundespräsident übernimmt eine Ehrenpatenschaft

„Kinder sind für mich das Schönste auf der ganzen Welt. Ich würde nichts dafür eintauschen wollen“, sagt Tanja Jüsken. Die 43-Jährige ist Mutter von sieben Kindern. Das siebte Kind ist in diesem Jahr geboren. Oskar ist dreieinhalb Monate alt. Das Besondere: Bundespräsident Christian Wulff übernimmt die Patenschaft, da Oskar das siebte Kind ist.

„Das ist für uns eine Ehre“, freut sich Vater Andreas Jüsken (44). Mit sieben Kindern unter einem Dach zu leben ist untypisch. „Oft werden wir nicht so freundlich angeguckt. Viele denken, man sei sozial schwach“, erzählt Andreas Jüsken. Zuhause haben sie jedoch für alle genug Platz. „Den Haushalt schmeiße ich jedoch ganz alleine“, meint Tanja Jüsken. Die Umstellung von ein auf zwei Kinder sei schwierig gewesen. „Nun fällt die Umstellung immer leichter, da ich es gewohnt bin“, so die Mutter.

Finanziell sieht die Lage der Familie gut aus. „Sonst hätten wir uns nie Kinder angeschafft, wenn wir sie nicht versorgen könnten“, betont Andreas Jüsken. Er arbeitet als IT-Verantwortlicher in einem Konzern. Seine Frau ist derzeit im Erziehungsurlaub für Oskar. Sie arbeitet im St. Elisabeth Krankenhaus in Essen. An Windeln kommt sie daher günstiger ran. „Acht bis zwölf Cent kosten sie“, sagt sie. „Das Einkaufen ist natürlich immer eine logistische Aufgabe. Normalerweise plane ich wöchentlich. Ich achte auch auf Angebote und gehe schon mal in einen Discounter.“ Familie Jüsken geht sehr sparsam mit dem Geld um. Die Geschwister von Oskar, vier Jungen und zwei Mädchen, lernen, nicht das Geld aus dem Fenster zu werfen.

An Kleidung bekommt Oskar alles neue Sachen. Von seinen Geschwistern ist nichts mehr übrig. Denn eigentlich hätte die Familie acht Kinder. Vor drei Jahren ist das Neugeborene nach einem Tag verstorben. „Ich konnte die Sachen danach nicht behalten, das brachte ich nicht übers Herz“, sagt Tanja Jüsken.

Sieben Kinder waren Anfangs nicht in Planung. „Wir wollten immer Kinder haben, drei oder auch vier. Dann hat es sich so ergeben“, meint Andreas Jüsken. Er und seine Frau hängen an den Kindern. „Andere kaufen sich ein teures Haus in Spanien, wir haben Spaß an unseren Kindern“, so der Vater. Auf die Patenschaft des Bundespräsidenten ist der Vater selbst aufmerksam geworden und hat sich an die entsprechenden Ämter gewandt. „Nächstes Jahr schicken wir Oskar in den Ferien dann ins Schloss Bellevue“, sagt er lachend.