Hattingen.

Die Firma Resol in Holthausen stellt Reglergeräte für Solarthermie-Anlagen her. Das Unternehmen exportiert in 60 Länder.

Der Sommer geht zu Ende. Es wird wieder kalt. Bald müssen wir die Heizungen aufdrehen. Doch wo kommt die Energie eigentlich her, die unsere Heizungen warm werden lässt?

Da Atomkraft häufig als zu gefährlich und Kohlekraft als zu umweltbelastend angesehen wird, ist die Nachfrage nach erneuerbarer Energie heute größer denn je. Ein Trend, den Rudolf Pfeil schon vor mehr als 30 Jahren erkannt hat. Warum nicht Sonnenenergie verwenden, um die Wohnung zu heizen? Stichwort: Solarthermie. „Ein Thema, das in den 1970er Jahren noch ziemlich exotisch war“, sagt Pfeil. Allen Widrigkeiten zum Trotz gründete er die Firma Resol. Anfangs war es noch nicht so leicht Hausbesitzer zu finden, die sich eine Solaranlage aufs Dach bauen ließen. Heute produziert die Hattinger Firma über 250 000 Temperaturdifferenzregler im Jahr.

Die Geräte werden in den Produktionsstätten von Resol mit extrem viel Elektronik und Mechanik ausgestattet und sollen anschließend die komplizierten Solaranlagen steuern. Letztlich sorgen die Plastikboxen dafür, dass die Wärme, die Sonnenkollektoren aufnehmen, umgewandelt wird in Heizenergie.

140 Beschäftigte arbeiten mittlerweile in der Firma, die mit rund 60 Ländern weltweit Export betreibt. „Dass die Solarthermie ihre Ursprünge in Deutschland hat, war natürlich ein Vorteil im Exportgeschäft“, sagt Pfeil.

Resol gilt heute in seiner Branche als Weltmarktführer. Brigitte Drees von der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr sieht den Erfolg besonders in der Investition in die Bereiche Forschung und Entwicklung. „Durch den Einsatz menschlicher Intelligenz sichert sich Resol die Marktführerschaft“, so Drees.

„Die Energiekrise Ende der 1970er Jahre löste einen regelrechten Boom aus“, erklärt Geschäftsführer Pfeil den Erfolg seiner Firma. „Ich habe damals darauf vertraut, dass sich Solarthermie durchsetzen wird“, bekennt der gelernte Elektroingenieur. Bei gerade einmal drei Wettbewerbern mache das Unternehmen an der Heiskampstraße einen Umsatz von etwa 20 Millionen im Jahr. Einnahmen, die in die teuren Maschinen gesteckt werden. Manch eine Anlage koste im Einkauf einen Millionenbetrag. Die Solarregler und Solarstationen, die Resol herstellt, kosten zwischen 60 und 600 Euro.

„Mit Photovoltaik hat das, was wir hier machen, nichts zu tun“, stellt Pfeil klar. Denn immer wieder passiere es, dass Menschen Photovoltaik und Solarthermie verwechseln. Während Solarthermie zur Wärmeerzeugung eingesetzt werde, diene Photovoltaik der Gewinnung von Strom. Geändert hat sich, seit Rudolf Pfeil das Unternehmen 1977 gründete, gar nicht mal so viel. Die Sonnenkollektoren können zwar heute mehr Energie umwandeln, sehen aber fast so wie damals.

Dass man als Weltmarktführer in einer Kleinstadt residiert, ist für Geschäftsführer Pfeil kein Nachteil. „Hier im Ruhrgebiet haben wir alles, was wir brauchen.“ Auch um die Firmennachfolge hat er sich bereits gekümmert. Das Unternehmen bleibt in Familienbesitz. „Der Sohn ist schon im Geschäft.“