Hattingen.
Auch fast drei Wochen nach seiner Flucht ist ein Bochumer Strafgefangener noch immer nicht gefasst worden.
Der 35-jährige Türke Y. war bei einer so genannten „Ausführung“ zu seiner Familie im Rauendahl geflüchtet (wir berichteten). Zwei Vollzugsbeamte hatten ihn kurz aus den Augen verloren – und der Häftling verschwand durch die Wohnungstür. Seit 2008 war er eingesperrt. Bis 2016 hätte er noch einsitzen müssen, unter anderem wegen einer Raubtat.
Der Leiter der JVA Bochum, Friedhelm Ritter von Meißner sagte am Montag auf WAZ-Anfrage, dass der Mann in der Haft „einen sehr guten Eindruck“ gemacht habe. Auch Mithäftlinge seien überrascht gewesen. „Es muss eine spontane Entscheidung gewesen sein.“ Eventuell habe er sich in die Türkei abgesetzt.
„Es passieren im Vollzug manchmal Fehler“, sagte der JVA-Leiter. Schließlich würden dort Menschen arbeiten, keine Maschinen. Sanktionen habe es nicht gegeben.