Duisburg..

Es ist ein heißer Sommertag, an dem hunderttausende Menschen in Duisburg zusammengekommen sind, um die Loveparade zu feiern. Noch bevor es Abend wird kämpfen Jugendliche am Tunneleingang zur Loveparade um ihr Leben. 21 Leben erlischen.

Viele Wochen später ist es Herbst und es regnet. Wenige Passanten laufen durch den Tunnel und sie sehen, dass die roten Kerzen, die an die Toten erinnern, immer noch brennen. „Ich bin froh, dass es weniger geworden sind“, gibt eine Passantin zu. Ihr täglicher Weg zur Arbeit führt hier lang.

„Hier sind wir gestorben und hier soll an uns gedacht werden.“ Überlebende haben das auf ein Plakat geschrieben. Sie hoffen, dass aus den Fehlern gelernt wird und dass in Zukunft nicht um jeden Preis solche Ereignisse veranstaltet werden. Die Wut der Überlebenden spürt man, wenn man sieht, wie sie vor Ort auf ein Grönemeyer Werbeplakat geschrieben haben: „Hier sind Menschen gestorben, und dann sollen wir auch noch auf ein Konzert gehen?“ Angehörige, die oft zum Trauern kommen, geben Oberbürgermeister Sauerland, manchmal „Trauerland“ genannt, die Schuld. Auf der Tunnelwand steht: „Stellen Sie sich ihrer Verantwortung Herr OB.“

Andere machen für das Unglück die Polizei oder den Veranstalter Rainer Schaller und sein Team verantwortlich. Eine Fußgängerin sagt: „Der Wille der Jugend, etwas Gutes zu tun, war zu groß und es war keiner wirklich mutig genug, Nein zu sagen.“