Hattingen.

Markus Seyock übernimmt mit Elektro Schöneborn einen anderen Familienbetrieb und erweitert seinen Radius.

„Es galt in den vergangenen Wochen viel abzustimmen, aber wir sind motiviert und gehen optimistisch an die neue Aufgabe heran“, sagt Markus Seyock (42), Geschäftsführer des gleichnamigen Elektrogeräte-Einzelhandels. Denn: Seyock übernimmt am morgigen Freitag, 1.Juli, Elektro Schöneborn in Sprockhövel.

„Christoph Schöneborn will sich anders orientieren und so bot sich die Möglichkeit“, erläutert Seyock den Hintergrund. Familienbetrieb trifft auf Familienbetrieb. Schöneborn existiert seit nunmehr 88 Jahren, Seyock seit 49 Jahren. Beide Firmen haben ihren Schwerpunkt auf Kunden­service gelegt, von daher passt die Übernahme für Markus Seyock, der darin auch die Stärke sieht.

Nun kombinieren sie eine Palette von Haushaltstechnik: Wasch- und Spülmaschinen, Kühlschränke, aber auch Rasierer, Toaster und Kaffeemaschinen. Dazu beraten Seyock und seine Mitarbeiter – darauf legen sie Wert und positionieren sich gegen großen Elektrohandelsketten. Hinzu kommt, dass auch Wartung und Ersatzteile eine wichtige Rolle für das Geschäft spielt. Markus Seyock selbst berät, verkauft, organisiert und kümmert sich um die Verwaltung.

Die Übernahme selbst wird ruhig geschehen. Ohne großes Tamtam. „Die Mitarbeiter bleiben erhalten, der Name auch“, sagt Seyock. Positiv sieht er das größere Kundenfeld, das sich auch bis nach Bochum, Essen oder Velbert erstreckt und nun noch intensiver abgedeckt werden kann. „Die Aufgabenfelder werden sich ergänzen“, erläutert Seyock. Während in Hattingen die Firma Vertragspartner vieler Firmen sei, habe Schöneborn nicht ganz so viele Verträge. Dafür verstärkt die Installationsabteilung von Schöneborn Seyock in Hattingen. Auch die Betriebsgröße erweitert das Lagervolumen und bietet mehr Platz für Ersatzteile. „So können wir noch besser lagern und rationeller arbeiten“, meint Seyock. Was in Hattingen dazukommt: Haushaltswaren wie Töpfe oder auch Dosenöffner. Die hat Schöneborn im Sortiment. „Und das passt auch gut nach Hattingen“, sagt Seyock mit Blick auf die Angebotsstruktur in der Stadt.

Hattingen und Seyock, das ist eine lange Geschichte. Den Betrieb der Eltern lernt Markus Seyock schon früh kennen. Mit 15 Jahren fängt er an, absolviert die Lehre zum Einzelhandelskaufmann beim Familienbetrieb. Zum Bastler mit technischem Verständnis entwickelt er sich zwangsläufig. Oben auf der Heggerstraße beginnt die Firma Seyock. „Die älteren Bürger kennen es noch in Verbindung mit Schuhhaus Hahne“, erläutert Markus Seyock. „Mein Vater hat damals mit der sogenannten weißen Ware angefangen, also Waschmaschinen und ähnliches. Dann kam mit Fernsehern und Phonogeräten die „braune Ware“ dazu.“ Später entscheidet sich Seyock „sich auf gewisse Produkte zu konzentrieren und nicht von allem ein bisschen anzubieten“. Seit 22 Jahren liegt die Firma Seyock an der Großen Weilstraße.

Markus Seyock arbeitet gerne im Gespräch mit den Kunden „und das möchte ich auch“, sagt er. Sein Vater (79) hilft ihm in der Verwaltung und auch seine Frau arbeitet im Verkauf und im Büro. Sie halten ihm so den Rücken frei.