Hattingen.

„Das Bildungspaket gibt 2,5 Millionen bedürftigen Kindern aus Geringverdienerfamilien mehr Zukunftschancen. Sie haben jetzt einen Rechtsanspruch auf Bildung und aufs Mitmachen“, verspricht Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales. In Hattingen wurden bisher 236 Anträge gestellt, 100 sind bewilligt, erklärt Jürgen Ubowski, Leiter der Hattinger Regionalstelle des Jobcenters EN.

Bis Ende Mai wollten 189 Antragsteller Leistungen haben, bewilligt waren 24 Anträge. Sie bezogen sich auf mehrtägige Klassenfahrten, für die bis letzten Monat 46 Anträge gestellt wurden.

„Noch nicht dran“ war die Regionalstelle an der Mittagsverpflegung. Bis Ende Mai hatten sie 36 beantragt. Im Kreis liefen Gespräche mit den Caterern, so Ubowski, der davon ausgeht, dass die Zahl der Anträge noch steigen wird.

Bis zum 31. Juli verpflegt das Land Kinder von Eltern mit wenig Geld mittags im Rahmen des Programms „Kein Kind ohne Mahlzeit“. Beim Essen setzt das Jobcenter EN die Priorität, „um nicht hinter bereits erreichte Standards zurückzufallen“, heißt es in der Vorlage für den Sozial- und Gesundheitsausschuss nächsten Mittwoch im Rathaus. Die Möglichkeiten der Umsetzung würden in Gesprächen mit den Leistungsanbietern ausgelotet. Die Städte wollten „die administrative Umsetzung nicht weiter übernehmen“, dem Jobcenter EN aber ihre Erkenntnisse zur Verfügung stellen.

Lernförderung hat Vorrang in Hattingen. „Sie ist wichtig und die Kinder brauchen sie nicht erst im nächsten Jahr“, sagt Ubowski. Von 13 Anträgen seien sieben bearbeitet. Ob sie ausreicht für eine Bildungsförderung – Lernhilfe wird nur übernommen, wenn die Versetzung gefährdet ist – , dazu möchte er sich nicht äußern. „Es ist zumindest ein Anfang.“ Wohl aber dazu, dass das Bildungspaket den Mitarbeitern der Regionalstelle am Herzen liegt, Eltern in Gesprächen aufmerksam gemacht würden, was gefördert werden kann.

Auch „Irrläufer“ verzeichnet die Statistik. So hatten im April drei Anträge Schulbedarf geltend gemacht. Das Geld wird aber automatisch zum Start des neuen Schuljahres gezahlt.

Schülerbeförderung wollten bis Ende Mai zehn Antragsteller geltend machen. Viele Anträge erfolgten aufgrund von Fehlinformationen oder pauschal, weiß die Kreisverwaltung. Beantragt wird neben Schulbedarf häufig der nicht förderfähige Schokoticket-Anteil. „Schülerbeförderung läuft bis auf Einzelfälle praktisch leer“, so die Kreisverwaltung. Den Eigenanteil müssten Eltern aber zahlen, erklärt Ubowski für die Hattinger Regionalstelle, denn er sei bereits im „Warenkorb“ mit verrechnet. Die Bearbeitung der Fahrten „klappt gut“. Einen Vereinszuschuss wollten bis Ende Mai 55 Antragsteller haben.