Mutter beklagt Uralt-Anlage im Oberwinzerfeld, die heute noch aussieht wie zu ihrer Zeit. Verwaltung: Erneuerung notwendig.
Tanja Knopp lacht, als sie Erlebnisse aus ihrer eigenen Schulzeit schildert und den Zustand der Toiletten in der Grundschule Oberwinzerfeld beschreibt. Ein bitteres Lachen, das der jungen Mutter im Hals stecken bleibt. Die Situation stinkt ihr gewaltig, denn „es stinkt dort bestialisch”, beschwert sich die Hattingerin. Ihre kleine Tochter, die die erste Klasse besucht, ekelt sich. Und nicht nur sie.
Zur Schulzeit der Mutter vor 30 Jahren sahen die sanitären Anlagen schon aus wie heute. Inzwischen hat sie dafür nur noch ein Wort: „ekelhaft”. Obwohl regelmäßig geputzt wird, „eine Zumutung für unsere Kinder. In jeder Bahnhofstoilette riecht es angenehmer”, so Tanja Knopp. Kein Aushängeschild für Besucher, die sich beim Tag der offenen Tür am kommenden Samstag in der Schule umsehen werden, so die Hattingerin. Auch wenn eine Schule kaum nach dem Zustand der Toiletten ausgesucht wird.
Nasenklammern werden wohl nicht verteilt werden für diejenigen Besucher, die ein dringendes Bedürfnis Richtung Toilette drängt. Sie wären aber vonnöten, bestätigt Schulleiter Kaiser, der die Reingungskräfte ausdrücklich lobt. Die alten Sanitäranlagen haben inzwischen ein halbes Jahrhundert auf der Schüssel. Die Reinigungskräfte würden ihr Bestes tun, um für Sauberkeit zu sorgen. Dass es dort stinkt liegt am Alter der Anlagen. Er weiß, dass Kinder versuchen, möglichst nicht dort hin zu müssen.
Das Thema sollte vom Tisch sein, die Toiletten erneuert. Dass sie noch einmal auf die lange Bank geschoben wurden, liegt am fehlenden Geld. Die Verwaltung bestätigt die Notwendigkeit der Erneuerung und wird die Mittel erneut im Haushalt veranschlagen. Rudolf Viefhaus, der den Fachbereich Gebäudewirtschaft bei der Stadt leitet, sieht gute Chancen, dass es nächstes Jahr klappt im Oberwinzerfeld. Er kann den Unmut verstehen. Das Toilettensanierungsprogramm, das Zug um Zug abgearbeitet wird, ist insgesamt „ein alter Hut”. Und ein leidiges Thema. „Die ersten fünf auf der Liste freuen sich”, weiß er aus Erfahrung. Diejenigen Schulen, die weiter unten auf der Erneuerungsliste stehen auf den Rängen 11 bis 16, ärgern sich. Sein Trostpflaster: bis auf drei Schulen „haben wir alle durch”.
Aus dem Konjunkturpaket, wie Tanja Knopp sagt, die sich über das teurere Stadttor ärgert, war allerdings kein Geld vorgesehen. Denn diese Mittel waren speziell für Energiesparmaßnahmen gedacht. Und Klo statt Kultur geht auch nicht wegen der unterschiedlichen Töpfe. Die Hattingerin hofft trotzdem auf frischen Wind. Wenigstens für ihre zweite Tochter. Die wird Anfang nächsten Jahres zwei.