Hattingen.

Mitarbeiter des Stadtmuseums fotografieren und filmen Bürger mit besonderen Kopfbedeckungen und forschen nach Erzählenswertem von Kappe und Kopftuch.

Die Hochzeit von William und Kate hat nicht nur England Kopf stehen lassen. Außerdem ist der Hut wieder ins Blickfeld gerückt. Mitarbeiter des Stadtmuseums hätten keine Schwierigkeiten gehabt, dem Anlass entsprechend gekleidet zu sein. Jede Menge feine Hüte stapeln sich im Atelier. Von der Melone für den Mann bis zum schwarzen Hut mit Schleier für die Frau.

Kein königlicher Anlass hat Bürger getrieben, ihre Hüte, Kappen und andere Kopfbedeckungen in Blankenstein abzugeben, sondern die gemeinsame Hutausstellung „Alles Kopfsache“ von Stadtmuseum und Industriemuseum. Die ist zwar erst im Juli. Doch im Vorfeld haben Petra Kamburg, Gudrun Schwarzer , Sebastian Hartmann und Nina Kliemke für den Internationalen Museumstag am kommenden Sonntag „eine besondere Aktion aus dem Hut gezaubert“.

Ob Kappe, Mütze, Hut oder Kopftuch: Hattinger sind eingeladen, Kopfbedeckungen mitzubringen. Sie werden damit gefilmt und/oder fotografiert. Vor Kameras sollen sie nicht einfach wie ein Model posieren, sondern Hutgeschichte(n) erzählen oder später schreiben. Diese werden dann in die Ausstellung eingebunden. Wer selbst nichts hat, um das Haupt zu zieren, kann sich aus dem Blankensteiner Fundus bedienen. Die Sammlung soll mit Unterstützung der Bevölkerung am 15. Mai noch anwachsen.

Gudrun Schwarzer beispielsweise hat sich „letztens einen Hut gekauft“. Nina Kliemke setzt privat am liebsten eine Baskenmütze auf. Fürs Foto probieren sie den Bestand durch. Damenhüte, die Hattingerinnen noch von ihren Müttern hatten. Die Melone ist mit einer skurrilen Geschichte verbunden. Gefunden wurde das 160 Jahre alte Teil in einer Holzkiste, als ein alter Bauernhof entrümpelt wurde. Nachbarn vermuteten in der Kiste einen Schatz mit Goldtalern. Zum Vorschein kam die Melone. Fürs Museum und die Hutausstellung ein Schatz.