Hattingen.

Entwarnung für Besorgte: Das traditionelle Eier-Essen zu Ostern ist nicht gefährlich.

Ob bunt gefärbt, im Eierbecher, auf Brot, gekocht, gerührt oder gespiegelt – das Hühnerei schmeckt in vielen Variationen und spielt gerade an den Osterfeiertagen eine wichtige Rolle. Doch wie viel Dioxin steckt eigentlich noch im Osterei 2011?

Weit weg scheint inzwischen der Skandal, der vor einiger Zeit noch Panik unter den Eier-Freunden auslöste. Durch verunreinigtes Futter nahmen unter anderem Geflügeltiere das Umweltgift Dioxin zu sich. Das gelangte dann durch Eier und Fleisch auch auf den menschlichen Speiseteller.

„Die Hysterie war definitiv berechtigt“, meint Heinrich-Rudolf Reuter. Er ist Besitzer des Bergerhofs und verkauft unter anderem Eier aus eigener Haltung. Zum jetzigen Zeitpunkt müsse sich jedoch niemand mehr verrückt machen, ist Reuter überzeugt: „Nach dem Bekanntwerden des Skandals wurde doch alles kontrolliert und vom Markt genommen.“ Auf dem Bergerhof habe es aber nie Probleme mit von Dioxin belasteten Eiern gegeben. „Unsere Kunden haben in dieser Zeit zwar viel nach unseren Sicherheitsvorkehrungen gefragt, aber wir konnten alle schnell beruhigen“, stellt Heinrich-Rudolf Reuter fest.

Der Grund ist für den Hof-Inhaber ganz klar: „Unsere Eier sind nicht anonym wie beispielsweise die Eier im Supermarkt. Die Kunden wissen, wo die Eier herkommen, und vertrauen uns“.

Andere Erfahrungen hat Dirk Börter-Gerwin gemacht. Der Bauer vom Bemberger Biohof verkauft täglich 30 000 Bio-Eier an den Großhandel. „Mittlerweile läuft alles wieder besser“, beurteilt er die aktuelle Situation. „Aber die Kunden waren anfangs sehr misstrauisch, obwohl wir Bio-Eier verkaufen.“ Für ihn steht fest: „Dioxin ist in der Luft, im Essen, wahrscheinlich überall. Ich denke nicht, dass man sich davor schützen kann.“ Dem stimmt auch Heinrich-Rudolf Reuter zu: „Die gemessenen Dioxin-Werte in den Eiern waren nicht gesundheitsschädigend. Ich denke, in den meisten anderen Lebensmitteln würde man höhere Werte finden.“

Eine Entwarnung zum Thema Dioxin im Osterei gibt auch Ingo Niemann, Sprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises: „Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt definitiv keine Dioxin-Probleme mehr.“

Dem traditionellen Ostereier-Suchen am Wochenende steht also nichts im Wege.