Hattingen.
„Die Natur bei uns ist zurzeit schon 14 Tage weiter als in normalen Jahren“, sagt Dirk Janzen. Der Leiter der Biologischen Station im Ennepe-Ruhr-Kreis muss es schließlich wissen.
Zwei Wochen Unterschied ist für die Pflanzen schon eine lange Zeit. Janzen dazu: „Die Natur richtet sich nicht beim Wachstum ausschließlich an den Temperaturen aus. Sie orientiert sich auch an der Länge der Tage. Und die Nächte sind auch in diesem Frühling nicht kürzer.“ Auch treiben die Pflanzen ganz vorsichtig aus: „Sie wissen quasi, dass ihnen noch Spätfröste drohen, die das frische Grün zerstören können.“
Der herrliche Sonnenschein in den vergangenen und den kommenden Tagen ist des einen Freud’ und auch ein wenig des anderen Leid’. Zu den Leidenden zählen die vielen Hobbygärtner. Ihnen rät Janzen über die Osterfeiertage doch zur Gießkanne zu greifen: „Alles, was an Gehölzen neu gepflanzt wurde, braucht Wasser. Die jungen Pflanzen haben noch keine so große Wurzelmasse, dass sie sich die Feuchtigkeit selbst aus der Tiefe holen können.“ Nicht nur die Gehölze, die im Frühling neu im Garten eingesetzt wurden, auch diejenigen, die bereits im Herbst gepflanzt wurden und den ersten harten Winter bereits hinter sich haben, freuen sich über eine Dusche aus der Gießkanne.
Säen oder Nachsäen
Auch wer über Ostern seinem Nachbarn mit dem Knattern des Rasenmähers deutlich machen möchte, dass die Gartensaison begonnen hat, ist in diesem Jahr nicht zu früh dran: „Der Rasen sollte dann zum ersten Mal nach dem Winter geschnitten werden, wenn er eine Handbreit – also acht bis zehn Zentimeter – gewachsen ist.“
Mit dem Säen oder Nachsäen des Rasens sollten sich die Gartenfreunde allerdings noch Zeit lassen, bis der Mai gekommen ist. Das sei der ideale Zeitpunkt.