Hattingen.
Die Projekthilfe Dritte Welt baut im westafrikanischen Dorf Njaba Kunda mit Spendengeldern eine neue Klinik.
Halb fertiggestellte Gebäude, rohe Innen- und Außenwände, große Haufen Kies und Sand: Eine Baustelle in sengender Hitze: Die Projekthilfe Dritte Welt e.V. errichtet in Njaba Kunda, einem Ort im westafrikanischen Gambia eine neue Modellklinik, finanziert durch Spendengelder.
Die Hattinger Buschklinik im Dorf Jahaly, ebenfalls ein Projekt des Vereins, verbesserte die medizinische Versorgung im ländlichen Afrika bereits stark. Jetzt soll es auch in Njaba Kunda ein neues Krankenhaus geben. Bereits im Spätsommer soll es eröffnet werden. Denn: Die alte Klinik im Dorf ist heruntergekommen und stark verschmutzt.
Ein Hilfskonvoi der Projekthilfe aus Hattingen startet am 18. März seine Reise von Bochum aus nach Afrika. Die 15 Teilnehmer unter der Leitung von Vereinsgründer Matthias Ketteler nehmen hierbei eine elftägige Fahrt und fast 7000 Kilometer auf sich. Die Reise durch Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien und den Senegal gestaltet sich hierbei nicht immer problemlos: Motorschäden an den Fahrzeugen, Reifenpannen, Planänderungen oder Probleme mit korrupten Zollbeamten an den innerafrikanischen Grenzen und damit verbundene Behinderungen erschweren den Weg zum Ziel.
Trotz aller Anstrengungen der Anreise sind die ehrenamtlichen Team-Mitglieder glücklich über ihr Tun. „In Jahaly und Njaba Kunda habe ich mit eigenen Augen sinnvolle Projekte gesehen, bei denen es sich zu hundert Prozent lohnt, sie zu unterstützen“, schwärmt André Baumeister. Auch Vereinschef Matthias Ketteler ist zufrieden mit dem Verlauf der Reise „Ich freue mich, dass wir die lange Fahrt von Bochum nach Jahaly ohne Unfall bewältigt haben und alle gesund in Gambia angekommen sind“.
In Njaba Kunda treffen die Mitglieder des Hilfskonvois die gambische Gesundheitsministerin Fatim Badge. Sie will sich vor Ort ein Bild von den fortgeschrittenen Bauarbeiten an der neuen Klinik machen und ist begeistert: „Ich danke Ihnen allen für Ihre Hilfe hier“.
In Njaba Kunda noch im Aufbau, in Jahaly bereits Wirklichkeit: Neben der Hattinger Buschklinik entstanden hier bereits ein Vorschul-Kindergarten, sowie mehrere Gartenprojekte. Seit 1989 unterstützt die Projekthilfe das Dorf. Die Freude über den Besuch aus Deutschland ist in Jahaly daher groß: Das gesamte Dorf begrüßt die Team- Mitglieder mit Jubel, Tanz und Gesang. Auch der örtliche Bürgermeister bedankt sich und bezeichnet die Deutschen feierlich als ,,Einwohner von Jahaly“. Matthias Ketteler und sein Team überzeugen sich vor Ort persönlich vom sinnvollen Einsatz der Spendengelder aus Deutschland. Die Mitarbeiter der Projekthilfe übernehmen ihre Reisekosten selbst.
Der Hilfskonvoi der Projekthilfe Dritte Welt fährt anschließend weiter in die gambische Hauptstadt Banjul. Hier werden mehrere der Konvoi-Geländewagen verkauft. Der Erlös fließt direkt in die Projekte des Vereins. Um die Projekte in Gambia zu sichern, sucht die Projekthilfe weitere Förderer und ruft zu Patenschaften auf. Daher lautet Matthias Kettelers Bitte: „Helfen Sie uns zu helfen“.
Projekthilfe Dritte Welt
Der Hattinger Verein Projekthilfe Dritte Welt wurde von Matthias Ketteler und Frank Heuer gegründet und leistet seit 1985 Entwicklungshilfe vor Ort. Die Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich und tragen entstehende Kosten selbst. Zudem arbeitet der Verein mit einer Vielzahl als Partnern und Sponsoren zusammen. Weitere Informationen im Internet: www.buschklinik.de.