Hattingen.

Die städtische Kita an der Poststraße bereitet Kinder auf den Straßenverkehr vor – mit einem Führerschein für Fußgänger. Hier die wichtigsten Tipps.

Augen auf im Straßenverkehr: Die Kinder von der städtische Kita an der Poststraße üben, wie sie sich richtig auf Bürgersteigen und Straßen bewegen. Bald wechseln sie in die Grundschule und gehen ihren Schulweg zu Fuß. Die erste Gruppe hat den Fußgängerführerschein schon, die zweite macht ihn am Donnerstag. Paul (6) war schon gespannt: „Mal gucken, wer den Ausweis bekommt.“ Mit dabei: Polizeihauptkommissar und -bezirksbeamter Michael Weiss.

1. Die richtige Seite des Bordsteins

Bevor die Kinder mit den Erzieherinnen Sandra Pleitz und Nadine Namowitz losgehen, gibt Michael Weiss einen ersten Hinweis. „Es gibt zwei Seiten auf dem Bordstein. Geht immer auf der inneren, breiteren Seite, der Kinderseite.“ Trete man auf die andere, können man vielleicht umknicken oder abrutschen und so auf die Fahrbahn geraten. Die Kinder befolgen den Rat, fassen sich an den Händen und gehen zu zweit die Strecke ab.

2. Richtig gucken

Erst mal gilt das für Einfahrten. Deniz (6) weiß wie es geht: „Erstmal links und rechts gucken.“ Und so bleiben die Kinder an jeder Einfahrt vorsichtig stehen, neigen die Köpfe vor und schauen, dass kein Auto aus oder in die Einfahrt fährt. Auch am Zebrastreifen oder der Ampel verhalten sie sich so, wenn sie nach fahrenden Autos gucken. „Das sieht schon gut aus“, meint Michael Weiss. Er empfiehlt den „Drei-Augen-Kontakt“: Zu den Autofahrern links blicken, um zu prüfen ob sie halten. Dann nach rechts schauen, ob von dort ein Auto kommt und dann noch mal nach links gucken. Paul (6) fragt nach: „Warum noch mal nach links?“ Um sicher zu sein, dass das Auto immer noch steht.

3. Handzeichen

Gilt für Einfahrten, Zebrastreifen und Ampeln – immer wenn Kinder eine Straße überqueren. Sie nehmen Blickkontakt auf, dann strecken sie ihre Arme nach nach vorne und zeigen an, dass sie die Straße überqueren wollen. Polizist Michael Weiss fragt nach, warum sie das machen – die Kinder haben mehrere Wochen geübt und wissen: „Damit man gesehen wird.“ Da gibt’s Lob von Michael Weiss: „Ihr habt beim Üben aufgepasst.“

4. Durchgehen

An der Ampel an der August-Bebel-Straße gucken die Kinder ob Grün ist, ob die Autos stehen und geben Handzeichen. Jedoch mit einer Besonderheit: Wer nicht ganz auf die andere Seite gelangt und die Ampel auf Rot wechselt – der bleibt stehen bleiben. Dann erläutert er: „Nur wenn sie bereits auf der Straße sind und das Signal wechselt, müssen sie durchgehen und nicht umdrehen“, erläutert Weiss.

5. Helle Kleider

Auch wenn im Sommer die Sichtverhältnisse besser sind, rät Weiss zu hellen Kleidern, Warnwesten und reflektierenden Schulranzen. Denn die kleinen Fußgänger sind immer noch die schwächsten Teilnehmer am Verkehr und oft schwierig zu sehen.