Hattingen.

Das Gymnasium Waldstraße steht in den Startlöchern für die Begegnungswoche im Rahmen des „Rota-“Projekts.

Eifrig basteln die Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums Waldstraße an den Willkommensplakaten für ihre ausländischen Gäste. Am Sonntag ist es soweit: Im Rahmen des Projekts „Rota“ wird Hattingen rund 80 Jugendliche aus sieben verschiedenen Ländern Europas für eine Woche aufnehmen.

Was genau ist „Rota“? Im Mai 1991 von fünf Schulleitern verschiedener Nationen ins Leben gerufen, feiert die Initiative dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Und der Name „Rota“ (lateinisch für Wechsel) ist Programm: So wechseln sich die beteiligten Schulen aus England, Belgien, den Niederlanden, Spanien und Deutschland jährlich in ihrer Gastgeberrolle ab und ermöglichen so den Schülern ihrer Schule ein neues und vielleicht auch unbekanntes Land und deren Bewohner kennenzulernen.

Ausgerechnet zum 20-jährigen Bestehen ist Deutschland – und damit das Gymnasium Waldstraße – an der Reihe. Die Vorbereitungen beim Gastgeber laufen auf Hochtouren. Die 20 beteiligten Schüler der Stufe 12 sowie einige aus den unteren Jahrgängen werden die ausländischen Gäste bei sich aufnehmen und sind voller Vorfreude.

„Wir haben eine große Auswahl an verschiedenen Workshops erarbeitet und vorbereitet. Jetzt können wir es kaum noch erwarten“, sagt die 18-jährige Caroline Krueger. Den Gastschülern wird eine Vielzahl an Aktivitäten in Form von täglichen Workshops angeboten. Dabei geht es unter anderem um Musik, Ernährung, Technik oder Journalismus. Hier etwa erstellen die Teilnehmer im Laufe der kommenden Woche eine Zeitschrift mit Bildern und Artikeln rund um den Austausch. Auch im Internet präsentiert das Gymnasium Waldstraße das „Rota“-Projekt mit vielen Beiträgen.

Alle Workshops stehen wie immer unter einem bestimmten Thema oder einer Fragestellung. Diesmal sind es zwei: „Crisis, what Crisis?“ („Krise, welche Krise?“) und „Does money makes the world go round?“ (Ist Geld der Antrieb fürs Weltgeschehen?“). Nicht nur auf den ersten Blick zwei Themen mit politischem Anspruch. „Wir haben sie ausgewählt, weil sie durch die Finanzkrise ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten sind und weil es sich um ein Dinge handelt, die in ganz Europa absolut aktuell ist“, erklärt Hartmut Jaunich, einer der fürs „Rota“-Projekt zuständigen Lehrer.

Auch außerhalb der Workshops haben die Schülerinnen und Schüler Ausflüge geplant, die ihren Gästen Deutschland und dabei speziell das Ruhrgebiet näher bringen sollen. Zusätzlich werden täglich verschiedene Sprachkurse angeboten, um die Besucher mit der fremden Sprache vertraut zu machen. Generell unterhält man sich während der gesamten Woche auf Englisch. Wobei durch die gemeinsame Sprache nicht nur kommunikative Barrieren überwunden werden sollen. „Mir ist es wichtig nette Menschen kennenzulernen, aber auch deren Ansichten zum Thema Krise und Geld zu erfahren. In anderen Kulturen können Menschen ein ganz anderes Bild von einer Krise haben“, meint Sarina Dedring, eine der Gastgeberinnen aus Deutschland.