Hattingen..
Ob auf Teneriffa, Mallorca oder quer durch Deutschland: Für den Sauerländischen Gebirgsverein plant Friedrich Bartmann Wanderungen.
Der Weg der Deutschen Einheit war lang: 1100 Kilometer, um genau zu sein, ist Friedrich Bartmann (67) gewandert, um von Görlitz nach Aachen zu gelangen. Natürlich nicht am Stück, nein, er hat die Wanderstrecke auf fünf Jahre aufgeteilt. „Zweimal pro Jahr sind wir zehn Tage gewandert“, sagt Bartmann. Wir, das sind die Mitglieder des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) in Hattingen, dessen neuer Vorsitzender er ist.
Ganz Deutschland hat er schon abgegrast. Ob den Rothaarsteig oder bald rund um den Bodensee: Friedrich Bartmann hat viele Gegenden mit seinen Füßen erkundet oder seinem Rad befahren. „Beim Wandern kann ich gut abschalten und die Natur genießen“, erläutert er die Faszination seines Hobbys. Im Jahr 2010 ist er 783 Kilometer gewandert und als Wandersieger mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet worden.
Der ehemalige Vorarbeiter auf der Hütte wandert intensiv seit 14 Jahren, seit 1998 ist er Mitglied im SGV. „Den Anstoß hat die Wanderung in historischen Kleidern zur 600-Jahr-Feier der Stadt Hattingen gegeben“, erzählt er. Viele Jahre war er als zweiter Vorsitzender aktiv, nun folgt Bartmann auf Walfried Bludau, der lange dem Verein vorstand und die Zahl der Mitglieder deutlich gesteigert hat. „Er hat die Stärke unserer Mitglieder auf mehr als 300 erhöht. Besonders weil er die Nordic-Walking-Gruppe eingerichtet hat“, lobt Bartmann.
Immer donnerstags und sonntags wandern die Mitglieder des Vereins. Aber Friedrich Bartmann wandert nicht nur, er plant die Routen auch – „bis ins kleinste Detail.“ Dazu schaut er in Reiseführern nach interessanten Strecken. Das Kartenmaterial in seiner Wohnung belegt inzwischen mehrere Regalfächer. Um die Fahrten und Wanderungen kompetent zu organisieren, habe er die Wanderschule in Arnsberg besucht. „Dort habe ich gelernt Karten richtig zu lesen, wie man Gruppen führt und die Fahrten gründlich vorzubereiten“, sagt Bartmann.
Ausgestattet mit diesem Wissen, hat er inzwischen viele Ziele bereist und bewandert. Viermal war er auf Mallorca, zweimal auf Madeira, auch Andalusien hat unter seinen Füßen gehabt. „In die Berge von Tramuntana zu wandern war schön. Und einer der schönsten Wege war auf Teneriffa“, erzählt Friedrich Bartmann. Die Gegend dort um den Berg Teide sei landschaftlich sehr reizvoll gewesen.
Zuletzt hat er die Georoute Ruhr für sich entdeckt. Die gibt es seit 2010, sie führt 130 Kilometer von Mülheim nach Schwerte und enthält Sehenswürdigkeiten von Industriedenkmälern, Kulturhistorie oder Geologie. Aus lokaler Sicht ist die Südroute interessant: vom Isenberg nach Wetter-Voßhöfen. Den Teil will Bartmann zum Schluss wandern. „Letzten Donnerstag haben wir mit den ersten 15 Kilometern angefangen.“