Hattingen.

Oberbrandmeisterin Daniela Mackott arbeitete früher auf dem Bau, heute ist sie bei der Feuerwehr.

Auf der Hauptwache der Hattinger Feuerwehr herrscht bereits morgens Hochbetrieb. Einsätze gibt es schließlich zu jeder Tages- und auch Nachtzeit. Mitten drin: Daniela Mackott, Oberbrandmeisterin. Sie ist eine von drei Feuerwehrfrauen in Hattingen, eine weitere befindet sich in der Ausbildung.

„Es ist für einige Kollegen definitiv nicht selbstverständlich, dass Frauen in einem Männerberuf arbeiten,“ meint die 37-Jährige. Seit neun Jahren ist Daniela Mackott als Beamtin bei der Hattinger Feuerwehr beschäftigt. Als Frau in einer Männerdomäne hat sie bereits Erfahrung. Früher arbeitete sie als Lackiererin auf dem Bau. Durch ein Anerkennungsjahr als Rettungsassistentin kam sie schließlich zum heutigen Beruf. Ihre Ausbildung dauerte 18 Monate. Die 37-Jährige fand es schon immer angenehm, nicht in einem typischen Frauen-Beruf zu arbeiten. „Ich könnte nicht den Beruf einer Kindergärtnerin ausüben,“ meint sie.

Daniela Mackott ist alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter. Seit drei Jahren betreuen ihre Eltern das Kind, wenn sie zwei- bis dreimal in der Woche 24-Stunden- Dienst in der Feuerwache ableistet. Aus diesem Grund sind die Rentner aus Leipzig ins Ruhrgebiet gekommen. Daniela Mackott selbst zog bereits vor 14 Jahren von Sachsen nach Nordrhein-Westfalen, „der Liebe wegen“ wie sie erzählt. Ihren Eltern ist sie für die Unterstützung sehr dankbar. „Ohne Hilfe wäre ich ein Sozialfall“, weiß die 37-Jährige. Ihr Dienstplan nimmt keine Rücksicht auf Wochenenden oder Feiertage. Auch an Weihnachten oder am Geburtstag ihrer Tochter muss sie regelmäßig arbeiten.

„Mein Beruf ist nicht sehr familienfreundlich,“ merkt sie an, „aber das wusste ich vorher“. Um so mehr genießt Daniela Mackott die arbeitsfreie Zeit mit ihrer Tochter. Die interessiert sich eigentlich kaum für den Beruf ihrer Mutter. Allerdings mache sich die Sechsjährige mit zunehmendem Alter mehr Sorgen um sie.

Durch ihren Schichtdienst verbringt die Feuerwehrfrau viel Zeit auf der Wache an der Friedrichstraße. Mit ihren Kolleginnen teilt sie sich dort einen Schlafraum. Daniela Mackotts Klappbett schmücken Fotos von ihrer Tochter. „Unser Zimmer ist sehr bunt,“ sagt sie grinsend mit Blick auf die Bilder und Poster an den Wänden.

Natürlich fühle sie sich da ein bisschen zu Hause, bestätigt die 37-Jährige. „Ich koche hier, schaue fern und bekomme Anrufe, alles wie Zuhause.“ Zudem arbeite man immer mit den gleichen Leuten. „Man wächst zusammen“ ,sagt Daniela Mackott und nickt. Die 37-Jährige sieht ihre Zukunft in der Ruhrstadt. „Ich habe meinen Job in Hattingen und möchte auch meinen Lebensabend hier verbringen, obwohl ich sehr heimatverbunden bin. Außerdem wächst meine Tochter in Hattingen auf.“

Auf die Frage, wie sie sich selbst beschreiben würde, überlegt Daniela Mackott nur kurz. „Ich sehe mich selbst als lustig, verlässlich und ehrlich“, sagt sie und fügt lachend hinzu: „Und manchmal bin ich auch zickig.“