Hattingen. .
Die Holthausener Musikschüler übten beim Jazz-Workshop ein Wochenende lang mit Udo Stunz aus Dortmund. Der Musikschulehrer brachte mit seinen Stücken frische Töne und neue Ideen mit.
„Eins und zwei und drei.“ Tusch! Die Hände schwingen schnell durch die Luft, der rechte Fuß wippt im Takt. Beide Augen hüpfen von einem Schüler zum nächsten und die Ohren sind hochkonzentriert.
So dirigiert der Musikschullehrer Udo Stunz (49) aus Dortmund die „Swing-Pool-Band“ des Gymnasiums Holthausen. Der Hattinger Musikschulleiter Peter Brand weiß, dass der Workshop für die Kinder und Jugendlichen wichtig ist. „Sie spielen neue Stücke mit neuen Lehrern, das fördert die Konzentration und gibt neuen Schwung. Nach all den Jahren kommt es vor, dass ich schon mal das Gleiche rede, da ist es für die Schüler hilfreich, eine neue Erfahrung zu machen.“ Eine Elterngruppe macht auch mit.
Viel Kritik aber auch viel Lob
Während Peter Brand nun die Dortmunder Band „Next Generation“ von Udo Stunz in der Aula trainiert, übt jener mit 30 Schülern im anderen Raum das Stück „Watermelon Man“. Die „Swing-Pool-Band“ des Gymnasiums Holthausen gibt ihr Bestes. Dennoch heißt es: „Der Ton war viel zu kurz! Noch mal von vorne!“
Schließlich treten die Mädchen und Jungen beim Abschlusskonzert im Henrichs vor großes Publikum. „Denkt an die Achtelnoten!“ und „Ich hab die Pause in Takt 32 nicht gehört!“ heißt es da von Udo Stunz. Wieder von vorne. „Jetzt die Trompeten alleine“, ruft der Dirigent, während er sich über das Klavier beugt. Vier Jungen und das Mädchen mit den Trompeten stehen auf und blasen in die goldenen Instrumente. Nicht synchron und etwas schief. Es klappt noch nicht so gut. Die Fünf schlagen vor, ihren Einsatz erst im Zimmer nebenan zu üben. Schnappen sich ihre Noten und laufen durchs Treppenhaus.
Anspruchsvolle Stücke
„Die Stücke sind anspruchsvoll, es ist nicht leicht, mit den anderen Musikern zusammenzuspielen“, sind sich die Schüler einig. „Obwohl es doch cool ist mit der großen Band. Die Trompeten hören sich gut an zum Schlagzeug und zu den Saxofonen“, findet Roman (12). Seit einem Jahr spielt er Trompete. „In der Schule konnten wir uns ein Instrument aussuchen, das wir dann im Unterricht zu spielen gelernt haben.“
Auch Isabel (12) hat sich für das glänzende Blasinstrument entschieden. „Es hat nur drei Griffe und ist daher nicht so kompliziert zu spielen wie andere Instrumente.“ Dafür komme sie manchmal ganz schön aus der Puste. „Aber ich merke, dass ich mich beim Luftholen und Lufthalten schon verbessert habe.“ Zweimal in der Woche haben die Trompetenspieler Unterricht. Oft spielen sie nur in Dreiergruppen, jetzt – seit neustem – auch mit der ganzen „Swing-Pool-Band“.
Die Schüler sind begeistert
Isabel gefällt der Jazz-Workshop, obwohl der neue Lehrer doch sehr fordernd ist. „Er verlangt sehr viel.“ Da hilft eben nichts, also weiter üben! Auch für Musikschullehrer Udo Stunz ist das viel Arbeit: „Es ist tierisch anstrengend. Weil die Schüler noch jung sind, sind sie oft unruhig.“ Was er dennoch erreichen möchte: „Dass die Kinder Spaß haben und sich für die Musik begeistern.“
Um den Nachwuchsmusikern Rhythmusgefühl beizubringen, schnippt er gern mit den Fingern oder klatscht laut in die Hände. Am Ende heißt es dann: „Das war jetzt wirklich super klasse!“ Und zur Belohnung gibt’s Süßes.