Hattingen.

Stadt kritisiert ihre eigene Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Nahverkehrs-Unternehmen.

Der Wintereinbruch im Dezember war hart: Einige wenige Busse sind gefahren, viele andere nicht. In die eine Straße kam die Müllabfuhr, in der nächsten blieb sie stecken. Das Streusalz ging zur Neige. ­Bürger beschwerten sich bei der Stadt über mangelhaftes Räumen, andere lobten die Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtbetriebe und Tiefbau. Richtig glücklich war unterm Strich keiner der Verantwort­lichen – und deshalb soll der Winterdienst jetzt neu aufgestellt werden.

„Der erste große Wintereinbruch hat die Stadt kalt erwischt“, erklärte Dagmar Goch Anfang der Woche in einer Pressemitteilung. „Zwischen den Feiertagen machte wegen der Betriebsferien nur eine Notbesetzung Dienst. Dennoch, unsere Leute haben das gut gemacht. Es war eine große Herausforderung und kein normaler Wintereinbruch. Andernorts kam der gesamte Verkehr zum Erliegen, da können wir uns noch gut sehen lassen.“

Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger ergänzt auf Nachfrage der Hattinger Zeitung: „Der gesamte Fuhrpark war aufgrund der Wetterprognose planmäßig eingesetzt. Aber auch die sind nach Schichtbeginn ab 5 Uhr und Dauereinsatz irgendwann am Ende der Kräfte. Tatsächlich Notbesetzung, in diesem Fall Rufbereitschaft, gab es in der Verwaltung, wie dem Pressereferat . Hier konnte nicht wie gewohnt reagiert werden.“

Vor allem soll mit den Nahverkehrs-Unternehmen mehr gesprochen werden. „Es gab keine Kommunikation zwischen Bogestra und Stadt“, gibt Griesohn-Pflieger zu. „Die Straßen waren geräumt, die Stadt hatte also ihre Pflicht getan. Der Bus konnte aber nicht fahren, weil Pkw wegen der Schneeberge am Rand auf der Straße parkten.“

Schnee-Telefon

„Wenn noch mal ein solch ergiebiger Schneefall abzusehen ist, werden wir eine Hotline einrichten und Fragen und Anregungen entgegennehmen“, so der Erste Beigeordnete Frank Burbulla.

Nahverkehr

Der öffentliche Nahverkehr habe Priorität, erklärt die Stadt. Die Kommunaktion mit Bogestra und VER „muss dringend verbessert werden“.

Faltblatt zu Räumregeln

Es soll ein Faltblatt erstellt werden, das Regeln erläutert und Hinweise zum richtigen Verhalten gibt. Zum Beispiel: Schnee von den Bürgersteigen soll nicht auf die Straßen ge­schoben werden, wo der Schneepflug ihn weiter auf Parkstreifen schiebt. Schnee von Gehsteigen gehöre, so die Stadt, in die Vorgärten oder ans Haus, wenn es keine Vorgärten gibt. Diese und ähnliche Verhaltensregeln sowie Infos zur Müllabfuhr, wenn diese wegen des Wetters nicht turnusmäßig erfolgen kann, sollen zusammengefasst werden. Das Infoblatt soll der Abfallfibel beigelegt, bei Bedarf verteilt und öffentlich ausgelegt werden.

Parkplätze

Parkplätze der Innenstadt rücken in der Rangliste der zu räumenden Flächen nach oben. Es soll frühzeitig und komplett geräumt werden.

Salzlager

Bisher wurde die Halle an der Isenbergstraße, in die 450 Tonnen passen, mit Straßen NRW geteilt. Jetzt soll es ein ei­genes Lager geben, wo­möglich im Henrichspark. Fassungsvermögen: 1200 Tonnen.