Hattingen.
Ab kommenden Dienstag, 1. Februar, gibt es eine zentrale Rufnummer für alle ärztlichen Notdienste: 0180 5 044 100.
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ordnet den Notfalldienst neu: Ab dem kommenden Dienstag, 1. Februar, gibt es eine einheitliche Rufnummer, die für den allgemeinen (hausärztlichen) sowie den augenärztlichen, HNO, kinder- und jugendmedizinischen Notfalldienst gilt: 0180 5 044 100. Ein Anruf kostet 14 Cent pro Minute aus dem Festnetz bzw. maximal 42 Cent pro Minute übers Mobilfunknetz.
Für den hausärztlichen Notfalldienst gilt bisher noch eine ortstarifliche Rufnummer (mo, di, do & fr: 20 13 12, mi, sa & so: 1 92 92), jetzt wird es also teurer. „Weil die Rufnummer im Bereich Nordrhein schon seit einigen Jahren existiert und bei den nordrheinischen Bürgern sehr gut bekannt ist, wollten wir nicht eine für alle NRW-Bürger komplett neue Arztrufnummer installieren“, erklärt Christopher Schneider, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).
Die Arztrufzentrale sitzt in Duisburg, sie koordiniert den ärztlichen Bereitschaftsdienst und teilt Anrufern mit, welche Arztpraxis in ihrer Region gerade Notdienst hat. Das Evangelische Krankenhaus (Bredenscheider Straße 54) bleibt auf jeden Fall als allgemeine Notfalldienstpraxis erhalten.
„Der Grund für die Reform ist der Ärztemangel, der in NRW jetzt kommt“, erklärt der Hattinger Augenarzt Dr. Wilhelm Henning. „Dabei haben wir in unserer bevölkerungsreichen Ecke noch Glück, dass sich kaum etwas ändert. Der Augenarzt-Notfallbezirk ist beispielsweise der kleinste in Westfalen. Hier kann sich ja kaum einer vorstellen, wie weit die Patienten auf dem Land jetzt zum Teil fahren müssen.“
Für die Hattinger geht lediglich der Anruf der Servicenummer nach Duisburg, die Fahrt bleibt nahezu immer innerhalb der Stadtgrenze. Und die Kassenärztliche Vereinigung ist auch zuversichtlich, dass es nicht zu längeren Wartezeiten kommt, weil alle nordrhein-westfälischen Anrufe zentral eingehen: „Die Zentrale besitzt bereits einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Bürgern und Patienten. Denn sie koordiniert seit etwa drei Jahren den ärztlichen Bereitschaftsdienst für unsere Nachbarregion Nordrhein“, so Christopher Schneider. Wenn jetzt Westfalen-Lippe hinzukommt, werde das Personal noch einmal aufgestockt. „Wie schon in anderen Regionen wie Bayern oder Schleswig-Holstein wird moderne Leitstellen-Technik zukünftig auch den Bereich Westfalen-Lippe professionell und effizient versorgen.“
Die Kassenärztliche Vereinigung will mehr Übersichtlichkeit und Einfachheit für die Bürger. „In vielen der 180 Notfalldienstbezirke galten bis zu einem halben Dutzend unterschiedlicher Rufnummern für die Notdienste“, berichtet Schneider. „Zudem hatten die diensthabenden Ärzte wiederum abweichende direkte Durchwahlnummern, so dass bisher allein durch die Suche nach der richtigen Nummer eine erhebliche Zeit verging.“
Die 112 bleibt unangetastet
Neue Notfallrufnummer ab 1. Februar: 0180 5 044 100 (14 Ct./min. aus dem Festnetz, max. 42 Ct./min. aus dem Mobilfunknetz). Gültig zu folgenden Zeiten: Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag; Mittwoch und Freitag von 13 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag; Samstag, Sonntag und Feiertage von 8 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag.
Von der Reform des ärztlichen Notfalldienstes ausdrücklich nicht betroffen ist der auf kommunaler Ebene geregelte Rettungsdienst für akute lebensbedrohliche Erkrankungen unter der Rufnummer 112.