Hattingen.

Händler verkaufen wieder mehr Getränke in Blechbehältern. Bier-Sortiment vergrößert sich.

„Klack“, „Zisch“, so klingt eine Getränkedose beim Öffnen. Und das wieder deutlich öfter als in den Vorjahren. 2010 sei der Absatz von Dosen um 41 Prozent auf 704,2 Millionen gestiegen, teilt der Verband der Getränkedosenhersteller (BMCE) mit.

Eine Tendenz, die auch Hattinger Händler bestätigen. Christian Uhe vom Getränkemarkt Trinkgut sagt: „Wir haben wieder zehn Biersorten im Angebot.“ Seit etwa einem Jahr hätten sie das Sortiment wieder vergrößert. Der Grund ist die höhere Nachfrage: „Die ist definitiv vorhanden“, sagt Uhe. Auch Mischgetränke oder Cola kaufen die Kunden öfter in Dosen, teilt er mit.

Ähnlich sieht es beim Getränke-Shop des Rewe-Marktes von Thomas Uhl an der Bruchstraße aus. „Die Nachfrage nach Getränkedosen ist leicht gestiegen“, sagt Verkäuferin Christiane Schaffrath. Seit dem Sommer 2010 stellt sie dies fest. Mit Folgen fürs Sortiment. „Cola-Dosen laufen eigentlich immer, beim Bier haben wir zwei Sorten dazugenommen“, sagt sie.

Christian Uhe erläutert noch einen anderen Aspekt: „Stärker ist die Nachfrage im Sommer, weil dann mehr Getränke mitgenommen werden.“ Auch das Glasverbot bei Veranstaltungen nennt Uhe als Grund für den höheren Absatz der Dosen.

Beliebt für den Durst unterwegs – das ist laut der repräsentativen Studie des Unternehmens Nielsen für Marktforschung ein Grund zur Dose zu greifen. 45 Prozent der mehr als 1000 befragten Kunden gaben an, spontan zuzugreifen. Bei 30 Prozent steht die Dose fest auf dem Einkaufszettel. In Konkurrenz zu Tetra-Pak, PET- oder Glasflaschen nimmt sie wieder eine festere Größe ein. Laut Studie mit der Folge, dass 34 Prozent der befragten Kunden eine andere Marke oder Getränkesorte in der Dose kaufen würden, wenn das gewünschte Getränk nicht in dieser Verpackung angeboten wird.

Dass die Dosen wieder vermehrt in die Regale zurückkehren, lässt sich seit einiger Zeit beobachten, war aber so nicht unbedingt zu erwarten. Wenn man daran denkt, wie das Pfandsystem der Dose ans Weißblech rückte, erschien das Ende der Dose wahrscheinlicher. So war sie mehrere Jahre weitgehend aus dem Sortiment von Händlern und Supermärkten verschwunden. Das Dosenpfand, das die Bundesregierung im Jahr 2003 eingeführt hat und 2006 auf Bier, Mineralwasser sowie alkoholhaltige Mischgetränke ausweitete, veränderte die Regale.

Dazu sagt Christian Uhe: „Als das Pfand eingeführt wurde, waren Dosen fast komplett weg.“ So auch bei der Tankstelle Hohns in Welper. „Vor dem Pfand hatten wir sehr viele Dosen. Ich hätte sie auch weiter verkauft, aber nicht genug Platz, um Dosen zu lagern, die die Kunden zurückgeben“, sagt Gabriele Hohns. Daher verkauft sie nur noch Energie-Drinks in Dosen. Hier bleibe der Absatz stabil.