Hattingen. .
Nach einem Erdrutsch am Isenberg ist das Eingangstor zur Unterburg des früheren Adelssitzes unpassierbar. Eine ähnlich starke Bewegung gab es zuletzt in den 1970er Jahren. Ursache war vermutlich das Tauwetter.
Erdrutsch am Isenberg: Teile des Bergmassivs haben sich unterhalb des früheren Adelssitzes gelöst, das Eingangstor zur Unterburg ist unpassierbar. Ursache ist vermutlich das Tauwetter der vergangenen Wochen.
Die Gefahr eines Erdrutsches erkannten die Mitglieder des Vereins zur Erhaltung der Isenburg. Jeden Samstag pflegen sie die Ruine und das Gelände. „Dabei haben wir Risse im Berg gesichtet und die bedrohte Stelle gesichert“, sagt Hattingens Denkmalpfleger und Vereinsmitglied Jürgen Uphues. „Bei einer Nachkontrolle haben wir festgestellt, dass die Erdmassen schon abgerutscht waren.“ Mit seiner Familie wohnt er im Haus Custodis. „Gehört haben wir aber nichts“, sagt er.
Uphues vermutet, dass die Witterung entscheidend zum Erdrutsch beigetragen hat. „Tauwetter und Regen haben das Steinmaterial völlig durchtränkt, der Schiefer wurde durch die Feuchtigkeit extrem schmierig.“
Auch alte Bäume stürzten in die Tiefe
Schon nach dem frostig-kalten und schneereichen Winter 2009/10 bröckelte es am Berg. Auch der knapp 100 Jahre andauernde Steinbruchbetrieb am Isenberg (bis 1938) hat vermutlich dazu beigetragen. Uphues: „Ohne den Steinbruch wäre die abgesackte Stelle gar nicht erst freigelegt worden.“ Mit Erde und Geröll stürzten auch einige 80 Jahre alten Bäume in die Tiefe. „Wir sind einfach sprachlos.“
Einen Erdrutsch ähnlicher Ausprägung hatte es zuletzt in den 1970er Jahren gegeben. Damals legte der Heimatforscher und Lehrer Heinrich Eversberg mit seiner Buddel-AG des Gymnasiums Waldstraße die Burgruine frei. Die Arbeiten endeten 1989.
„Es muss jetzt untersucht werden, wie Schäden an der Burg vermieden und der Berg langfristig gesichert werden kann“, fordert Uphues.
Stadt schaltet Gutacher ein
Die Stadt hat zur Klärung der genauen Umstände einen Gutachter eingeschaltet, dessen Ergebnisse in der laufenden Woche erwartet werden. Dann treffen die Experten verschiedener Fachbereiche zu einem Runden Tisch zusammen. „Dort wird über die weiteren Maßnahmen beraten“, sagt Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger.
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Der Gutachter soll auch die Standfestigkeit der Grundmauern prüfen. „Der abgesackte Weg kann wohl nicht wiederhergestellt werden“, berichtet Griesohn-Pflieger. Es habe sich dabei aber nicht um dem Hauptzugang zur Burgruine gehandelt. Erreichbar sei sie zudem über die andere, südliche Bergseite.
Unklarheit herrscht noch über den Weg, den sich die abstürzenden Erd- und Steinmassen gesucht haben. Doch weder der Verkehr auf der Isenbergstraße noch der Betrieb auf dem Schießstand der Isenberg-Sportschützen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Sobald die Ergebnisse des Gutachters vorliegen, will die Stadt über die Ergebnisse und weiteren Vorgehensweisen Auskunft geben.