Hattingen. .

Mundstuhl in Hattingen: Am 5. Februar verwandelt sich die Gebläsehalle des Industriemuseums in eine Sonderschule.

Schillernde Typen sitzen in der Klasse: ob Dragan und Alder, Peggy und Sandy aus dem Plattenbau oder die Zwillinge Tschei und Tse – kurz: das Comedy-Duo Mundstuhl kommt mit seinem aktuellem Programm „Sonderschüler“. WAZ-Mitarbeiter Timo Klippstein sprach mit Lars Niedereichholz und Ande Werner über große Touren, phänomenale Auftritte, Stefan Raab und den Auftritt in Hattingen (5. Februar).

Kennt Ihr Hattingen denn?

Lars Niedereichholz: Klar, wir spielen gerne im Ruhrgebiet. Ob in Essen oder Duisburg. Zwischen Oberstdorf und Köln sind wir immer gerne (lacht). Duisburg im letzten Jahr war zum Beispiel phänomenal und unter den Top-Five. Manche Komiker sagen ja, dass jeder Auftritt gleich ist. Das stimmt einfach nicht. Wir verteilen Schulnoten, aber nur Einser und Zweier. Nur wenige Male haben wir eine Drei verteilt.

Den Auftritt in Duisburg habt Ihr ja per Video in Eurem Tour-Tagebuch auf der Homepage festgehalten. Hat Hattingen da auch eine Chance?

Ande Werner: Auf jeden Fall. Deswegen habe ich mir ein Smart-Phone gekauft, damit ich immer kurze Videos aufnehmen und sie hochladen kann. Aber was wir aufzeichnen oder welchen Auftritt – dafür gibt es keinen Plan.

Wo verbringt Ihr in Hattingen die Zeit vor dem Auftritt? Schaut Ihr Euch die Stadt an?

Werner: Wenn es zeitlich passt, gucke ich mir die Stadt an, das mache ich wirklich gerne. Ansonst bin ich im Hotel. Ich kaufe mir gerne etwas, ein T-Shirt, um zu sagen: Schau, da war ich. Wie im Urlaub.

Was können die Hattinger erwarten?

Werner: Es ist eine schnelle Show. Wir haben ein neues Konzept entwickelt. Es gibt eine Leinwand auf der Bühne, wo Einspieler gezeigt werden, wenn wir uns für die verschiedenen Figuren wie Dragan und Alder umziehen. Diese Filmchen, die machen den Leuten Spaß. Das passt zum Zuschauer-Verhalten. Wir haben es uns ein bisschen abgeguckt von der Ultimativen-Chart-Show.

Das Programm heißt „Sonderschüler“ – wie viel Schule steckt drin?

Niedereichholz: Erstmal ist das Wort lustig. Es kommt immer mal Schule im Programm vor, aber wir halten uns nicht sklavisch dran, es gibt viele normale Sketche.

Es ist eine große Tour. Wie viele Auftritte sind es?

Niedereichholz: Ich glaube wir haben etwa 150 Auftritte. Sonst ist es ja keine Tour. Man muss das so wie Metallica machen, richtig groß.

Ihr seid schon seit September 2009 mit „Sonderschüler“ unterwegs. Inwieweit aktualisiert ihr das Programm auf Tour?

Niedereichholz: Wir halten das Programm spannend, auch für uns. Wir nehmen ständig neue Stücke auf. Gerade haben wir einen Sketch herausgenommen, den wir jetzt ein Jahr gespielt haben und keine Lust mehr darauf hatten.

Mundstuhl ist nicht nur auf den Bühnen zu Gast, sondern auch bei Stefan Raabs Sendungen Wok-WM oder dem TV Total Turmspringen. Wo liegt der Reiz?

Niedereichholz: Der Hintergrund ist die langjährige Freundschaft. Im Show-Business ist zwar immer von Freundschaft die Rede, aber oft ist das nicht so. Mit Stefan Raab ist es so, dass wir uns noch bei Viva kennen gelernt haben. Das gilt auch für die Redaktion, das sind Kumpel, man gratuliert sich gegenseitig bei Geburtstagen oder zur Geburt eines Kindes. Wir machen auch mit, weil es immer ein spaßiger Abend ist.