Hattingen.

Es regt sich nichts im Rotlicht-Gemäuer: Das Steinenhaus steht immer noch leer.

Ein Sandhaufen macht noch keinen Swingerclub. Die halbe Lastwagenladung Baustoff ist der bisher einzige Hinweis darauf, dass sich etwas tut am Steinenhaus im Hammertal. In dem Gemäuer direkt auf der Stadtgrenze zu Witten soll bekanntlich ein Swingerclub für neues Leben sorgen.

Rotlicht statt Leerstand: Im Frühsommer 2010 hatte ein Privatinvestor bei der Hattinger Bauverwaltung eine Nutzungsänderung für das Objekt beantragt. Und dafür grünes Licht bekommen. Geplant ist die Einrichtung eines Swingerclubs mitsamt Eigentümer- und Personalwohnung. Weil das Grundstück nicht im Geltungsbereich eines gültigen Bebauungsplans und ebenso wenig innerhalb eines bebauten Ortsteils liegt, ist eine Nutzung als Swingerclub zulässig.

Dies führe zu keiner Verschlechterung der städtebaulichen Situation, da die vorherigen Nutzungen als Gaststätte und als Übergangsheim ebenfalls „nicht privilegiert“ waren, erfuhr der Stadtentwicklungsausschuss am 22. Juni 2010. Die beantragte Veränderung sei zuzulassen.

Rote Lichter in Sprockhövel bleiben an

Dabei ist es bis heute geblieben. Ein Bauantrag für die wohl umfangreichen Umbaumaßnahmen ist bei der Stadt bisher ebenso wenig eingegangen wie ein Antrag auf Erteilung einer Konzession für den Betrieb als Swingerclub. Der Investor hat sich seit dem ersten Kontakt vor einem dreiviertel Jahr nicht mehr gemeldet. Und so bleibt es weiterhin nichts anderes als ein Gerücht, dass im Swingerclub „Cäsars Palace“ in der Nachbarstadt Sprockhövel die roten Lichter ausgehen würden, wenn’s im Steinenhaus losgeht.

Seit 2006 steht der markante Bau leer. Im 19. Jahrhundert war das Haus eine Schänke, nach 1990 ein Wohnheim für Asylbewerber der Städte Hattingen und Sprockhövel.