Hattingen.
Uwe Feller entwirft und baut Sportboote. Das neueste Modell mit Hybrid-Antrieb zeigt er auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf.
„Wir werden wohl die Nacht hier verbringen“, sagt Bootsbauer Uwe Feller (34). Und meint damit die letzten Arbeiten an der Dymax Power 8.50. Die zeigen er und sein Team von Feller-Yachting erstmals am Wochenende auf der Boot in Düsseldorf – der weltgrößten Wassersportmesse. Es ist die Endphase des Baus: noch fehlen Kabel für die Elektrik; einen Aufsatz, um vom Boot ins Wasser zu steigen, lehnt an der Wand. Die Zeit drängt vor dem großen Auftritt.
Was nach viel Technik klingt, ist es auch. Das dunkelbraun-glänzende Boot kombiniert in seinem Hybrid-Antrieb einen konventionellen Motor mit zwei Elektromotoren. So lässt sich das Boot im Hafen leise und ohne Emissionen manövrieren. Im Normalbetrieb laden die Elektromotoren wieder auf. Das heißt, das Boot ist sauberer als andere. „Ein Schmierfilm im Hafenbecken, wie man ihn sonst kennt, das muss ja nicht sein“, meint er. Feller spricht damit eine Entwicklung an. Es tue sich etwas auf den Gewässern in Sachen sauberer Schiffsverkehr, zum Beispiel am Wörthersee und Starnberger, sagt Feller. „Und es geht weg von riesigen Booten mit riesigen Motoren, hin zu kleineren Maschinen.“
Dazu passt sein Konzept vom Boot mit hydrodynamischen Eigenschaften. „Es ist ein neuer, eigener Boot-Typ, den wir bauen.“ Das ist das Ergebnis seiner Diplomarbeit. So saugt eine deutliche Stufe am Rumpf Luft an und verringert den Widerstand. „Blasen legen sich darunter wirken wie ein Luftpolster“, erläutert er. So gleitet es sanft über das Wasser, steigt nicht an und schlägt nicht aufs Wasser, wenn es schneller fährt.
Die Idee, Boote zu entwerfen und zu bauen, hatte Feller schon lange. Er absolviert eine Ausbildung als Bootsbauer und arbeitet als Tischler während des Design-Studiums. 2004 setzt er seine Idee des Bootbaus um und gründet die Firma im Hammertal. Nun nimmt er zum dritten Mal an der Boot teil.
Im Büro zeigt er ein Bild eines neuen Projektes, das sie als Ausblick auch auf der Messe zeigen. Es ist eine Weiterentwicklung des kleineren Boots Dymax Power 5.45, einem Zweisitzer, der mit Methanol betrieben wird. Diesen plant Feller nun als geschlossene Variante.
Hinter den Designern und Tischlern liegen fünf Monate Arbeit – ohne die Planung: Berechnungen überprüfen, Konstruktionen und Material ausprobieren sowie der Test im Strömungskanal. Der Prozess ist aufwendig bis zur finalen Fahrt, gerade beim Prototyp. Wobei Feller viel lieber in der Werkstatt ist, als am Rechner. Denn die Arbeit mit Pappe, Holz oder Schaum – „das ist es, was mir Spaß macht.“