Zum Start der Essener Spielemesse: Hattinger lieben das Geschicklichkeitsspiel Ubongo und Klassiker wie Monopoly.
Finn und Levin sind eifrig bei der Sache. Sie stecken Spiegel in das quadratische Spielfeld, andere kleine Pappkarten in den Randbereich. Dann geht es los: Würfeln, die Spielfigur setzen und eine Aufgabe erfüllen. Sind die Spiegel richtig gesteckt, kann der Spieler in einem Fenster den gesuchten Gegenstand entdecken. Burg der 1000 Spiegel heißt das Spiel, ist eine Art verschärftes Memory und bei Kindern gerade besonders angesagt, weiß Ute Wieschermann, Inhaberin des Kreativhauses am Untermarkt. „Spiele, die eine Auszeichnung bekommen, gehen bei uns immer besonder s gut.” Neben der Burg sei das in diesem Jahr zudem das Spiel des Jahres Dominion.
Ganz vorn in der Gunst der Hattinger ist allerdings auch Ubongo. „Das Spiel hat inzwischen mehrere Erweiterungen, man kann jederzeit einsteigen und es macht einfach viel Spaß”, erzählt Ute Wieschermann. Der Meinung ist auch Anne Westhoff, die gerade im Kreativhaus nach einem neuen Gesellschaftsspiel Ausschau hält: „Wer gerne Puzzle mag, dem gefällt auch Ubongo. Denn hier muss man passende Teile zusammenfügen und es geht dabei auch um Geschwindigkeit.” Zudem dauere eine Runde nicht lang, so dass es immer noch Zeit für eine schnelle Revanche gebe.
Ganz klassisch hingegen hält es da Olaf Jacksteit vom Fachbereich Jugend der Stadt. Früher habe er in einer Clique oft abends gespielt, aber mittlerweile „spiele ich nur noch sehr wenig und wenn, dann eher Doppelkopf, Kniffel, Rummikub oder Scrabble.” Auch sie spiele lieber Doppelkopf, erzählt Heike Bäumer. „Früher haben wir allerdings häufig Brettspiele gespielt. Aber mittlerweile sind uns die Spielanleitungen zu kompliziert geworden”, findet sie. Überhaupt scheinen die Klassiker noch immer auf der Beliebtheitsskala ganz oben zu stehen: „Spiel des Lebens ist mein absoluter Favorit”, sagt beispielsweise Marina D'Angelo. Und Vladimir Nuss erinnert sich gerne an frühere Monopoly-Abende.
Das spielt auch Xenia Weckerle gerne. Genauso wie das Strategiespiel Die Siedler von Catan: „Meine Eltern spielen mit und ich passe auf, das keiner schummelt.”
Doch egal ob nun Klassiker oder aktueller Hit, eines schätzen alle an Gesellschaftsspielen: „Es ist einfach schön, in einer gemütlichen Runde mit Familie oder Freunden einen lustigen Abend zu verbringen”, fasst ein Schüler die Meinung zusammen.
Währenddessen sind Finn und Levin schon ganz in das neue Spiel vertieft – und das mitten im Laden von Mutter Ute Wieschermann. Die stört das nicht, ganz im Gegenteil: „Ist doch besser, als vor dem Computer zu hocken.” Und ihren persönlichen Favoriten aus der Welt der Spiele verrät sie gleich auch noch: Wasabi heißt das Spiel und „es geht darum, aus verschiedenen Zutaten möglichst geschickt Sushi zusammenzustellen.” Manchmal, fügt sie lachend an, mache das sogar Hunger auf „echtes” Sushi.