Hattingen.
Gleichberechtigung im Berufsleben? Eine Umfrage nach dem Streit zwischen Kristina Schröder und Alice Schwarzer.
Dr. Dagmar Goch, Bürgermeisterin: Frau Schröder ist viel zu jung, um abschätzen zu können, wie hart der Kampf für die Frauen war, um dorthin zu kommen, wo sie jetzt sind. Der Kampf ist auch lange noch nicht zu Ende, was die absoluten Führungspositionen angeht.
Ingrid Wawrzyniak, Gleichstellungsbeauftragte: Für beruflichen Erfolg von Frauen ist die Vereinbarkeit mit der Familie wichtig, also die Betreuung der Kinder. Ich war bei einem Termin zu dem Thema mit Kristina Schröder überrascht, wie wenig kompetent sie sich gezeigt hat.
Barbara Niemann, Hotelbetreiberin: Das ist auch eine Frage der Branche: In der Gastronomie gibt es Topfrauen am Kochtopf und in der Führungsebene. Männer können sich im Beruf noch etwas besser durchsetzen, das ist aber auch erziehungsbedingt und ändert sich.
Clarissa Bader, IG-Metall-Bevollmächtigte: Ich möchte Frau Schröder widersprechen. Die Tatsache, dass Männer bei gleicher Tätigkeit teilweise mehr verdienen, spricht gegen Gleichberechtigung. Es muss noch viel für die Vereinbarkeit von Job und Familie getan werden.
Dr. Jihan Mohasseb, Chefärztin EvK: Wir haben keine Gleichberechtigung. Männern werden Führungspositionen eher zugetraut. Frauen müssen mehr kämpfen, um bei gleicher Leistung gleich behandelt zu werden. Den Frauen möchte ich gern Mut machen.