Hattingen.

Passend zum Start in die Session feiern auch Katrin und Peter Wichlein: den Karneval und ihre Ehe.

11.11. – die Narren verharren nicht mehr, sie ziehen wieder los. Der Startschuss in die Karnevalssession fällt um 11.11 Uhr. Wie immer mit dabei: Katrin und Peter Wichlein. Natürlich, denn sie sind eine Institution für den Hattinger Karneval, genauso wie der Umzug am Rosenmontag. Beide gestalten das närrischen Treiben mit: beim Aktivenkreis des Rosenmontagszugs. Oder in Person der „Käse-Antje“, mit der Peter Wichlein zu den Figuren des Hattinger Karnevals gehört.

Seit sechs Jahren gibt es die Jecken im Zweierpack: als Clowns haben sie am 11.11.2004 geheiratet – wer dabei an einen Karnevalsscherz denkt, irrt sich. Sie haben sich getraut, natürlich im Kostüm. „Wir sind im Partnerlook gegangen“, erzählt Katrin Wichlein (70) vom Termin im Standesamt in Witten.

Beamte und Clowns – eine ungewöhnliche Verbindung. „Das war aber kein Problem“, sagt Peter Wichlein (68). Das Standesamt habe es genehmigt. Entsprechend groß war das Aufsehen, das sie erzeugten. „Der WDR war dort und Zeitungen“, erinnert sich Wichlein. Die Gäste kamen auch verkleidet und überraschten das clowneske Paar. Viele hätten gesagt: „So etwas haben wir noch nicht gesehen“. Was sie sehr gefreut hat: Clown Zimbo alias Frank Hoffmann schaute beim Standesamt vorbei – ein kleines Gipfeltreffen der Narren.

Die Wichleins und der Karneval — eine feste Verbindung. „Wir haben uns gesucht und gefunden“, sagt Katrin Wichlein. Ihr Mann spricht vom Frohsinn, den sie in sich tragen. „Schlechte Stunden gibt es so viele.“ Daher würden sie das Humorvolle heraustragen. Wie mit der „Käse-Antje“. „Ich gehe dann so auch im Supermarkt einkaufen“, erzählt er.

Dahinter stecke der Reiz, die Menschen etwas zu provozieren. „Aber im Netten“, sagt Katrin Wichlein. Um den Frohsinn aus den Menschen herauskitzeln. Karneval verstehen sie als Ritual: Die Wichleins schmücken ihre Wohnung wie andere den Weihnachtsbaum. Dazu erklingt dann Karnevalsmusik. Wohin zieht es sie diese Session? „Das entscheiden wir kurzfristig“, sagt Wichlein. Düsseldorf oder Köln müsse nicht immer sein. Auch in Sprockhövel sei etwas los.

So intensiv sie den Karneval auch leben — sich zu verkleiden gehörte nicht immer zu ihnen. Stammt Peter Wichlein doch aus dem eher jeckenfreien Bremen, seine Frau aus Blankenstein. Ihren Hochzeitstag genießen sie in Witten mit Freunden – und später in Hattingen. Wichlein: „Da sind wir in Holthausen bei der Karnevals-Eröffnung.“