Hattingen.

Die Stadt will bei Unterhaltung und Betrieb von Straßenleuchten dennoch 202 000 Euro jährlich sparen.

Unbestritten ist der große Einfluss von Straßenbeleuchtung auf Verkehrssicherheit und Straßenkriminalität. Und weil das so ist, sieht die Stadt bei ihrer Suche nach Auswegen aus der Finanzklemme von einer Maßnahme ab: in ganzen Stadtteilen nachts die Straßenbeleuchtung abzuschalten.

Untersucht wurde diese Möglichkeit allerdings bis ins Detail. Ergebnis: Die strahlenförmige Netzstruktur der Versorgungsleitungen macht eine gezielte Abschaltung einzelner Stadtteile technisch möglich. Und: Würde die Beleuchtung in allen Ortsteilen Hattingens außer in Mitte künftig zwischen 24 und 5 Uhr außer Betrieb genommen, könnten Energiekosten von 100 000 Euro eingespart werden.

Geld, das die Stadt nun also weiterhin ausgeben wird, um Verkehrsunfälle zu verhindern, Straftäter abzuschrecken und Angsträume für ihre Bürger zu vermeiden. So steht es in der Vorlage der Stadtverwaltung für den Bauausschuss am Dienstag nächster Woche. Was noch drin steht: Wie es trotzdem möglich ist, beim Posten Straßenbeleuchtung künftig Jahr für Jahr 202 000 Euro zu sparen.

Um 110 000 Euro sollen die Kosten beim Unterhalt der Stadt-Lichter gesenkt werden. Möglich ist dies in erster Linie durch eine zeitliche Streckung bei den Wartungsarbeiten: Reinigung und Austausch der Leuchten nur noch alle vier statt zwei Jahre; Anstrich von Masten und Auslegern nur noch alle 15 statt zwölf Jahre; Standsicherheitsprüfung nur noch bei 150 statt bisher 500 Masten jährlich.

Alle Maßnahmen seien mit der AVU abgesprochen und führten nicht zu einer Verschlechterung des Beleuchtungsniveaus, so die Stadt.

Bei den Betriebskosten für Straßenbeleuchtung gibt die Stadtverwaltung das Einsparpotenzial mit 92 000 Euro an. Mehr als die Hälfte der Summe ergibt sich aus einer Änderung bei den Netznutzungsgebühren, die mit der AVU abgesprochen wurde.

Weitere 38 000 Euro blieben durch eine schnellere Umstellung der Leuchten auf die neue Reflektortechnik im Stadtsäckel. Deren recht teure Finanzierung übernimmt die AVU allerdings nur, wenn die Stadt sich auf einen längeren Kündigungszeitraum beim Straßenbeleuchtungsvertrag einlässt.

Alles zusammen würde die Stadtkasse also um jährlich 202 000 Euro entlasten. Das ist ziemlich genau doppelt so viel, wie die Finanzaufsicht von Hattingen erwartet. Im Entwurf des Haushaltssicherungskonzepts für die Jahre 2011 bis 2014 sind als geplante Einsparungen beim Unterhalt wie beim Betrieb der Straßenleuchten jeweils 50 000 Euro eingetragen.