Hattingen.

Wie Tiere den Winter überstehen.

Ein Fauchen oder Schnauben lässt einen aufblicken. Der Beobachter staunt, als ein Igel hervorkriecht. „Man sollte Igel nie sofort mitnehmen”, sagt Petra Baum vom Tierschutzverein Hattingen. „Bei kleinen Igeln ist es möglich, dass ihre Mutter in der Nähe ist. Es ist wichtig zu erkennen, ob der Igel Hilfe braucht.” Entscheidend dabei: die gesundheitliche Verfassung des Tieres, die Größe und das Gewicht.

Kranke Tiere erkennt man schon am Erscheinungsbild. Sie sind mager, haben Stachelausfall oder Knochenbrüche. Igel, die am Tage unterwegs sind, sollte man beobachten, denn normalerweise sind die Tiere nachtaktiv. Ein gesunder, junger Igel sollte Ende November bis Anfang Dezember 600 bis 700 Gramm wiegen, ein Erwachsener 1000 bis 1400 Gramm. „Ist ein Igel zu klein, zu leicht oder krank, dann sollte er zum Tierarzt”, sagt Petra Baum. Dort wird der Igel geimpft und von Parasiten befreit. „Kranke oder verletzte Tiere müssen aufgenommen und in fachkundige Hände übergeben werden”, sagt der Tierschutzverein Gevelsberg, auf dessen Pflegestation auch Hattinger Igel gepflegt und im Frühjahr ausgewildert werden. Petra Baum fügt hinzu, dass sie in Hattingen dringend Pflegestellen benötigen.

Soll ein Igel in den Winterschlaf fallen, muss er einen geeigneten Unterschlupf finden, zum Beispiel unter Holzstapeln, in Hecken, Kompost- und Laubhaufen. Wenn das ideale Quartier gefunden ist, die Temperatur sinkt und der Igel ein ausreichendes Fettpolster besitzt, senkt sich sein Stoffwechsel und der Igel schläft ein. Wer einen Igel aufnimmt, füllt als Schlafplatz einen Karton mit Laub und Zeitungspapier. Die Tiere fressen Igelfutter, das in Drogerien erhältlich ist, Katzenfutter, Rosinen oder Äpfel. Milch ist unbedingt zu vermeiden.

Die Autorin Franziska Köhler ist Schüler-Praktikantin der Hattinger Zeitung.