Hattingen.

Hattinger Jäger gegen die Verlängerung der Jagdsteuer, die dem Kreis in diesem Jahr noch 104 000 Euro einbringt.

130 000 Euro spülte die Jagdsteuer im vergangenen Jahr in die Kasse des Ennepe-Ruhr-Kreises, immerhin 104 000 Euro sollen es in diesem Jahr noch sein, weil die Abgabe bis zum 1. Januar 2013 schritt­weise abgeschafft werden soll. So die Vorstellung der Rüttgers-Regierung, die die rot-grüne Landesregierung jetzt rückgängig machen will. Die Hattinger Jäger sind empört.

„Ein Unding“, sagt Harald Wiegand, Pressesprecher des Hegerings. „Jäger, die ihr eigenes Revier halten, investieren viel, in Pflegemaßnahmen oder Notfütterungen. Es geht um Natur- und Artenschutz. Für den Erhalt der Artenvielfalt darf es keine Steuer geben.“

Die weit verbreitete Meinung, dass Jäger eher gut betuchte Menschen seien, die es sich schon leisten können, widerspricht Wiegand. „In Hattingen ist das ganz anders. Bei uns im Hegering gibt es einen Querschnitt durch alle Gruppen der Bevölkerung.“

Landesweit gibt es etwa 83 000 Jäger, aber nur die etwa 7500 Revierpächter müssen bisher zahlen. Das soll auch nach dem 1. Januar 2013 so bleiben, teilte Umweltminister Johannes Remmel (SPD) jetzt mit, allerdings könnten die Kreise und kreisfreien Städte selbst entscheiden, ob sie eine Jagdsteuer erheben.

Im Ennepe-Ruhr-Kreis soll sie bis 2013 stufenweise abgeschafft werden, über eine Verlängerung müsste der Kreistag entscheiden.

Der Landesjagdverband verweist auf die beschlossenen Vereinbarungen – und auf die Aussage von Ministerpräsidentin Kraft in einem Interview vor der Wahl, dass es keine Pläne für die „Revitalisierung der Jagdsteuer“ gebe.