Hattingen.

Neue Graffiti: Jan Heim und Leif Wellmanns haben für den Skate-Wettbewerb die Anlage im Henrichspark verschönert .

Die Waffel brutzelt in der Sonne. Noch ist sie nicht fertig. Doch zum Anbeißen finden sie im Henrichspark schon jetzt einige Skater. Dabei ist die Waffel kein Essen. Sie ist ein Wheelie-Table, eine Plattform und ein Hindernis, das die Fahrer überspringen oder darauf fahren. Das dunkle Rautenmuster hebt sich vom hellgelben Untergrund ab – fast fertig. Leif Wellmanns (23) und Jan Heim (23) ziehen die Klebestreifen ab und sofort kommen Skater hinzu, am liebsten wollen sie sofort fahren. Doch für die „Waffel“ bitten die beiden noch um etwas Geduld – einen Tag vor dem sechsten Skateboard-Wettbewerb im Henrichspark. Dafür haben die beiden Freunde die Anlage mit neuen Graffiti besprüht. Denn: „Die Alten sind abgefahren und nicht mehr schön“, sagt Wellmanns.

Die Sonne senkt sich über die Skater, die das gute Herbstwetter nutzen und ihre Bretter rollen lassen. Zwischen den Sprühkannen stehen Wellmanns und Heim, schauen auf ihr Werk: vier von den sechs Obstacles genannten Hindernissen haben sie an einem Tag bemalt. Sie sind zufrieden mit Blick auf die wenige Zeit, die sie gehabt haben. Seit neun Uhr morgens haben sie gesprüht und geklebt. Ihre Finger tragen Spuren ihrer Arbeit, Farbkleckse überall. Sie sind etwas müde, aber gut gelaunt.

Die Rampe hat Leif Wellmanns verziert mit einer Silhouette von Michael Jackson, die Schablone liegt daneben. An der Seite zeichnen Strahlen die Form des Objekts nach, einer Pyramide gleich. „Wir haben versucht die Formen einzubeziehen“, sagt er. Sie haben vor allem grafische Ideen umgesetzt. So sieht das Fundament des Rails (Rohr) aus wie eine Mauer mit Backsteinen – die reizt die Skater, die sofort darüber rutschen wollen. Ein weiterer „Tisch“ hat ein violettes Karomuster.

Heim und Wellmanns skaten schon lange – und fotografieren, zeichnen oder sprayen. „Streetart“ mit vielen Einflüssen. Jan macht eine Ausbildung zum Mediengestalter, Leif studiert Englisch und Gestalten. Am Skatepark haben sie schon vor drei Jahren gearbeitet, im März 2010 haben sie das Schwimmbecken an der Talstraße genutzt, bevor es abgerissen wurde: als Leinwand für Graffiti.

Vor der Kunst gab es aber erst noch die Kelle im Skatepark. Jan sagt schmunzelnd: „Ich musste die Fugen an den Obstacles verspachteln.“